Montane - Trailblazer 25 - Wanderrucksack im Test

Verarbeitung schlecht

Direkt beim ersten Anprobieren ohne Inhalt den Schulterriemen lose in der Hand gehabt. Der Riemen ist über ein auf sich selbst vernähtes Gurtband mit der Verstellschlaufe verbunden. Die entsprechende Naht fehlt quasi komplett, nur 3-4 Stiche und ein Fadenknäuel. Die Naht ist gut sichtbar, eine Qualitätskontrolle findet bei Montane wohl nicht statt.
Davon abgesehen wirft der Beckengurt Fragen auf. Mit den Flossen und dem verstellbaren Rücken wäre er eigentlich geeignet, Gewicht mitzutragen (wie ein "richtiges" Tragesystem), und laut Montane ist das auch so gedacht. Der Rucksack selbst hat allerdings absolut keine Steifigkeit und biegt und windet sich in alle Himmelsrichtungen durch, insofern unklar wie genau das funktionieren sollte. Eine etwas festere Rückenplatte hätte hier viel geholfen.
Der Beckengurt ist auch recht kurz; für mich gerade noch in Ordnung, aber bei einem Modell mit extralang einstellbarem Rücken wären ein paar cm extra nicht schlecht gewesen.
Die Meshtasche an der Front wie beim 30L Modell fehlt aus unerfindlichen Gründen bei diesem Modell. Das ist schade, die wäre nett.
Die Belüftung wirkt nicht sehr vielversprechend; eine dünne Plastikplatte mit ein paar Löchern und ein dünnes Mesh direkt darauf. Keine 3D-Struktur, keine Kanäle, ich würde nicht erwarten, dass das in der prallen Sonne irgendwas bringt. Die breiten Riemen wirken soweit ok durchlüftet, aber die aufgesetzten Taschen setzen dem natürlich Grenzen.
Auf der Positivseite: Er sitzt insgesamt extrem gut, sehr nah am Körper, das hatte ich mir gewünscht, ein wirklich guter Kompromiss aus Trailrunningweste und Daypack auch für Menschen mit breitem Schultergürtel und langem Rücken. Die Taschen an den Schulterriemen sind gerade groß genug für ein iPhone 12/13/14 Pro mit Hülle (das Pro Max würde aber vermutlich nicht mehr passen).