Kaufberatung Zelte

Zugegeben, beim Zeltkauf macht es wirklich Sinn, sich vorher Zeit zu nehmen. Denn durch die Vielseitigkeit im Anwendungsbereich ergibt sich eine Vielzahl völlig verschiedener Zelttypen mit individuellen Eigenschaften. Deshalb folgen hier ein paar praktische Tipps rund um den Zeltkauf.

Inhaltsverzeichnis

Wie groß muss das Zelt sein?

Zelte

Das vielleicht entscheidendste Kriterium bei der Auswahl des Zelts ist die Personenzahl. Wer mit der Familie zum Camping fahren möchte, wird sich kein 1-Personen Biwakzelt zulegen. Wer auf Solotour in den Bergen unterwegs ist, benötigt kein 8-Personen Basislagerzelt. Selbst wenn man zu zweit mit einem 3-Personen Zelt unterwegs ist, verschwendet man eigentlich Platz im Tourengepäck und nimmt unnötigen Ballast mit.

Zuerst mal kommt das natürlich auf die Anzahl der Personen an, die man in einem Zelt beherbergen möchtest und wie viel Gepäck man dabei hat: Muss der Rucksack mit ins Zelt oder lagern die Klamotten im Auto? Entscheidend ist auch, wie viel zusätzlichen Platz man haben möchte. Bei vielen Herstellern bedeutet zwei Personen auch wirklich zwei Personen. Der Rucksack liegt dann entweder draußen oder unter den Füßen. Wer gerne etwas Gemütliches haben möchte und das zusätzliche Gewicht in Kauf nehmen kann, sollte eine Person “drauf legen”, sich also für ein 3-Personen-Zelt entscheiden, wenn man zu zweit ist. Das ist ziemlich angenehm.

Wichtig sind die Innenmaße vor allem dann, wenn Du sehr groß bist und eine dementsprechend lange Liegefläche benötigst. Ein größeres Zelt bringt natürlich auch mehr Gewicht mit sich. Bedenke das vor allem bei Wanderungen, wenn Du das Zelt im Rucksack mitnimmst. Oftmals lassen sich die Einzelteile des Zeltes auch auf mehrere Rucksäcke verteilen, aber das geht auch nur, wenn man nicht solo unterwegs ist.

Die wichtigsten Zelt-Typen nach Konstruktion

Neben der Frage, wie viele Personen in dem Zelt untergebracht werden sollen, ist die Frage nach der Konstruktion die wichtigste. Bei Zelten definiert sich die Form durch die Konstruktion des Gestänges. Im Outdoorbereich werden hauptsächlich folgende drei Konstruktionen eingesetzt: Tunnelzelte, Kuppelzelte bzw. Igluzelte und Geodäten. Um heraus zu finden, welche Konstruktion für Dich die richtige ist, solltest Du Dir folgende Dinge im Vorfeld überlegen:

  • Wer trägt das Zelt? Du oder Dein Auto?
  • Welches Wetter ist zu erwarten? Regen, viel starker Wind, viel Schnee von oben, Sand, wie warm wird es?
  • Wie ruhig hättest Du es gerne? Stört es Dich sehr, wenn das Zelt im Wind etwas flattert?
  • Wie geschickt bist Du im Aufbau?

💡 Als Faustformel kann man sich merken: Je mehr Stangen ein Zelt hat und je stärker diese miteinander verzweigt sind, desto stabiler steht das Zelt – aber umso schwerer ist es aber auch aufzubauen.

Kuppelzelte

Die häufigste Zeltkonstruktion ist sicherlich das Kuppelzelt, auch als Igluzelt bekannt. Es besitzt einen rechteckigen Grundriss und zwei Gestängebögen, die sich zentral kreuzen. Durch diese Form steht das Zelt auch von selbst und muss bei windstillem Wetter kaum zusätzlich abgespannt werden. Die Stärke und das Material der Stangen entscheiden darüber, wie stabil das Zelt steht. Sie sind in der Regel schnell aufgebaut und einfach in der Handhabung. Außerdem lässt es sich auch nach dem Aufbauen noch umherschieben. Die Form bietet ein relativ gutes Verhältnis von Grundfläche zu nutzbarer Innenfläche, die maximale Höhe erreicht das Zelt aber nur an einem Punkt.

Tunnelzelte

Tunnelzelte haben ebenfalls eine rechteckige Form. Die Gestänge kreuzen sich aber nicht, sondern laufen parallel zueinander in Bogenform von einer Seite zur anderen. Dadurch ergibt sich eine Form, die einem halbierten Zylinder ähnelt. Im Gegensatz zu einem Kuppelzelt steht diese Konstruktion nicht von alleine und muss immer ordentlich mit Zeltschnüren und Zeltheringen abgespannt werden.

Der Vorteil ist das deutlich bessere Verhältnis von Grundfläche zu nutzbarem Innenraum. Die Wände sind bei einem Tunnelzelt sehr steil und man hat über die gesamte Länge in der Mitte die maximale Höhe zur Verfügung. Meist haben diese Zelte großzügige Apsiden - Nischen oder Ausbuchtungen - in denen viel Platz für Ausrüstung und Rucksäcke vorhanden ist. Das wiederum führt zu einem guten Gewicht-Raum-Verhältnis. Durch diese Konstruktion ist der Anteil der Textilflächen recht groß, was diese Zelte anfällig für Wind von der Seite und große Schneemassen von oben macht.

Geodätzelte

Ein Kuppelzelt mit mehreren (mindestens drei) Gestänge-Kreuzungen nennt man Geodät. Durch die Kreuzungen wird die Fläche des Außenmaterials zwischen den Stangen in kleinere Flächen “zerteilt” und ist dementsprechend sehr sturmstabil, schneelastsicher und standfest. Dadurch sind geodätische Zelte deutlich stabiler als normale Kuppelzelte. Durch die höhere Anzahl an Stangen sind Geodäten aber auch vergleichsweise schwer.

Sie finden daher hauptsächlich im Expeditionsbereich Anwendung, wo es auf maximalen Wetterschutz unter extremen Bedingungen ankommt. Je nachdem, mit wie viel Gepäck man unterwegs ist, sollte man auf eine ausreichend große Apside achten, da im Innenzelt selbst meist kein Platz mehr für größere Rucksäcke ist. Die geodätische Form ist selbsttragend, sie kann also rein theoretisch ohne Abspannung stehen, was aber nicht zu empfehlen ist. Allerdings ist der Aufbau etwas komplizierter als bei den zwei anderen Konstruktionsweisen. Aber wenn man den Dreh einmal raus hat, dann ist es ganz einfach.

KonstruktionVorteileNachteile
Kuppel- & Igluzelt
  • leicht
  • hohe Stabilität
  • steht selbstständig
  • geringer Platzbedarf
  • schneller Auf- und Abbau
  • viele sehr unterschiedliche Konstruktionen
  • geringere Raumausnutzung
Tunnelzelt
  • leicht
  • gute Raumausnutzung
  • steht selbstständig
  • gutes Gewicht-Raum-Verhältnis
  • schneller Auf- und Abbau
  • steht nicht selbstständig
  • geringe Stabilität bei großen Schneeaufkommen
  • höherer Platzbedarf
Geodätenzelt
  • sehr hohe Stabilität
  • steht selbstständig
  • geringer Platzbedarf
  • relativ hohes Gewicht

Kuppelzelte

Die häufigste Zeltkonstruktion ist sicherlich das Kuppelzelt, auch als Igluzelt bekannt. Es besitzt einen rechteckigen Grundriss und zwei Gestängebögen, die sich zentral kreuzen.

Durch diese Form steht das Zelt auch von selbst und muss bei windstillem Wetter kaum zusätzlich abgespannt werden. Die Stärke und das Material der Stangen entscheiden darüber, wie stabil das Zelt steht. Sie sind in der Regel schnell aufgebaut und einfach in der Handhabung. Außerdem lässt es sich auch nach dem Aufbauen noch umherschieben.

Die Form bietet ein relativ gutes Verhältnis von Grundfläche zu nutzbarer Innenfläche, die maximale Höhe erreicht das Zelt aber nur an einem Punkt.

Vorteile:

  • leicht
  • hohe Stabilität
  • steht selbstständig
  • geringer Platzbedarf
  • schneller Auf- und Abbau

Nachteile:

  • viele sehr unterschiedliche Konstruktionen
  • geringere Raumausnutzung
Zelte

Tunnelzelte

Tunnelzelte haben ebenfalls eine rechteckige Form. Die Gestänge kreuzen sich aber nicht, sondern laufen parallel zueinander in Bogenform von einer Seite zur anderen. Dadurch ergibt sich eine Form, die einem halbierten Zylinder ähnelt. Im Gegensatz zu einem Kuppelzelt steht diese Konstruktion nicht von alleine und muss immer ordentlich mit Zeltschnüren und Zeltheringen abgespannt werden.

Der Vorteil ist das deutlich bessere Verhältnis von Grundfläche zu nutzbarem Innenraum. Die Wände sind bei einem Tunnelzelt sehr steil und man hat über die gesamte Länge in der Mitte die maximale Höhe zur Verfügung. Meist haben diese Zelte großzügige Apsiden - Nischen oder Ausbuchtungen - in denen viel Platz für Ausrüstung und Rucksäcke vorhanden ist. Das wiederum führt zu einem guten Gewicht-Raum-Verhältnis.

Durch diese Konstruktion ist der Anteil der Textilflächen recht groß, was diese Zelte anfällig für Wind von der Seite und große Schneemassen von oben macht.

Vorteile:

  • leicht
  • gute Raumausnutzung
  • steht selbstständig
  • gutes Gewicht-Raum-Verhältnis
  • schneller Auf- und Abbau

Nachteile:

  • steht nicht selbstständig
  • geringe Stabilität bei großen Schneeaufkommen
  • höherer Platzbedarf

Geodätzelte

Ein Kuppelzelt mit mehreren (mindestens drei) Gestänge-Kreuzungen nennt man Geodät. Durch die Kreuzungen wird die Fläche des Außenmaterials zwischen den Stangen in kleinere Flächen “zerteilt” und ist dementsprechend sehr sturmstabil, schneelastsicher und standfest. Dadurch sind geodätische Zelte deutlich stabiler als normale Kuppelzelte. Durch die höhere Anzahl an Stangen sind Geodäten aber auch vergleichsweise schwer.

Sie finden daher hauptsächlich im Expeditionsbereich Anwendung, wo es auf maximalen Wetterschutz unter extremen Bedingungen ankommt. Je nachdem, mit wie viel Gepäck man unterwegs ist, sollte man auf eine ausreichend große Apside achten, da im Innenzelt selbst meist kein Platz mehr für größere Rucksäcke ist.

Die geodätische Form ist selbsttragend, sie kann also rein theoretisch ohne Abspannung stehen, was aber nicht zu empfehlen ist. Allerdings ist der Aufbau etwas komplizierter als bei den zwei anderen Konstruktionsweisen. Aber wenn man den Dreh einmal raus hat, dann ist es ganz einfach.

Vorteile:

  • sehr hohe Stabilität
  • steht selbstständig
  • geringer Platzbedarf

Nachteile:

  • relativ hohes Gewicht

Weitere Zeltformen

Tarps sind im Grunde Planen, die mit Hilfe von Stangen oder Bäumen über einen gespannt werden. Sie haben weder Seitenwände noch Boden. Sie werden genommen, wenn man ganz extrem aufs Gewicht schaut, das Wetter nur einen minimalen Schutz erfordert oder der Anwender einfach gerne nah bei der Natur schläft und sich an Krabbeltierchen nicht stört.

Wurfzelte haben Stangen, die bereits eingebaut sind und sich nur unter Spannung zusammenlegen lassen. Ausgepackt entfaltet sich das Zelt von selbst und steht sofort. Aufgrund der dünnen Stangen sind Wurfzelte nicht sonderlich sturmstabil und tragen auch nur bedingt Schneelast. Sie eignen sich konstruktionsbedingt für leichtes Camping, Festivals o. Ä., sind dafür aber häufig schon sehr günstig zu haben.

Pyramidenzelte, auch Tippi-Zelte genannt, werden gerne von Gruppen verwendet, z.B. bei den Pfadfindern. Außerdem sind sie in Norwegen und für Expeditionen an die Pole sehr beliebt. Trotzdem finden sie sich in unseren Breitengraden nicht so häufig. Besonders hinsichtlich der Sturmstabilität haben sich die oben genannten Zelttypen bewährt.

Zelt-Typen nach Einsatzzweck

Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal für Zelte ist der Einsatzzweck. Natürlich passt nicht jedes Zelt für jeden Zweck und das teuerste Zelt ist für das individuelle Einsatzgebiet nicht zwangsläufig das Richtige. Im Dschungel der vielen Zelt-Angebote gilt es, die Übersicht zu bewahren und anhand der wichtigsten Fakten das passende Zelt für sich herauszusuchen.

Zelte

Wie viele Wände sollte ein Zelt haben?

Die meisten Zelte bestehen aus einem Außenzelt und einem Innenzelt, es gibt aber auch einige wenige Einwand-Zelte, die besonders leicht und kompakt sind.

Das Innenzelt lässt die Feuchtigkeit entweichen, die durch Atemluft und Schwitzen im Zelt entsteht. Sie kondensiert am Außenzelt und läuft an der Innenseite der äußeren Wand nach unten. Hier ist eine gute Belüftung des Zelts besonders entscheidend, um die Kondenswasserbildung so weit wie möglich einzuschränken.

Aber auch Innenzelt ist nicht gleich Innenzelt. Bei einem Zelt, das vor allem für den Einsatz im Sommer entwickelt wurde, besteht das Innenzelt nur aus einem dünnen Netzgewebe. Dieses dient hauptsächlich, um Stechmücken und anderen Insekten fernzuhalten und bietet wenig bis keinen Wetterschutz. Bei den wintertauglichen Hochgebirgsmodellen verwendet man dagegen dichte Nylongewebe, die einen guten Wärmerückhalt und Windschutz bieten.

Wie immer haben beide Konstruktionen ihre Vor- und Nachteile:

Anzahl WändeVorteileNachteile
Einwandig
  • schnell aufgebaut, vor allem bei Regen
  • leicht
  • weniger Isolierung durch direkten Kontakt nach außen
  • wenn Belüftungsöffnungen fehlen, bildet sich schnell Kondenswasser im Innenraum
Zweiwandig
  • gute Luftzirkulation zwischen Über- und Innenzelt
  • Im Sommer kann man das Außenzelt auch mal weglassen (geht nicht bei allen Zelten)
  • je nach Stangenkonstruktion kann man manche Zelte im Regen nicht trocken aufbauen

Welches Material eignet sich für Zelte?

Neben dem Grundmaterial der Bespannung und des Bodens ist auch die Beschichtung ein wichtiges Merkmal für die Qualität eines Zelts. Auch das Material des Gestänges macht einen entscheidenden Unterschied beim Preis, Gewicht und der Stabilität aus.

  • Polyamid hat den Vorteil, besonders reißfest und abriebfest zu sein. Von Nachteil sind die UV-Empfindlichkeit und die Tatsache, dass sich Polyamid in feuchtem Zustand ausdehnt - hier kann ein Nachspannen erforderlich werden. Um diese Nachteile auszugleichen, kommt bei hochwertigeren Zelten die Ripstop-Verarbeitung zum Einsatz. Die starken Zusatznähte erhöhen die Reißfestigkeit und verhindern ein Dehnen des Gewebes. Der UV-Schutz wird durch eine Silikonbeschichtung deutlich erhöht.
  • Polyester ist leichter und UV-stabil. Es dehnt sich bei Feuchtigkeit nicht aus und muss daher auch nicht nachgespannt werden. Ein Nachteil von Polyester ist der höhere Geräuschpegel - Polyester flattert im Wind, was bei höheren Windgeschwindigkeiten den Schlafkomfort stören kann.
  • Baumwolle findet vor allem bei großen Tipi Zelten oder Gruppenzelten Verwendung. Ihr hohes Gewicht steht der enormen Belastbarkeit gegenüber und macht sie in erster Linie für längere Standzeiten und nicht für ständigen Auf- und Abbau interessant.
  • Für das Gestänge wird entweder Glasfiber oder Aluminium verwendet. In der Regel gelten Gestänge aus Aluminium als hochwertiger und stabiler. Natürlich gibt es auch hier Qualitätsunterschiede, die sich vor allem durch die Legierungen auszeichnen. Grundsätzlich lässt sich sagen: je dicker das Gestänge, desto stabiler - aber natürlich auch schwerer - ist es!

Um den Zeltboden vor Beschädigungen durch spitze Steine oder Wurzeln zu schützen, empfiehlt sich der Einsatz von Zeltunterlagen, also speziellen Zeltböden, die in der Regel genau auf die Maße der Zelte abgestimmt sind. So lässt sich die Haltbarkeit des Zelts stark verbessern.


FAQ: Häufig gestellt Fragen rund um Zelte

Was sagt die Wassersäule über die Wasserdichtigkeit eines Zeltes aus?



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