Statikseil für Sport- und Berufskletterer
Im Gegensatz zu dynamischen Seilen, haben Statikseile eine wesentliche geringere Gebrauchsdehnung. Das bedeutet, dass sie sich zwar bei Belastung dehnen, allerdings nur sehr wenig. Deshalb dürfen Statikseile auch niemals für die Sicherung von Sport-Kletterern verwendet werden. Bereits bei einem Sturzfaktor <1 könnten dabei schwere Verletzungen auftreten.
Als Fixseil ist die geringe Dehnung von maximal 5% ein entscheidender Vorteil. Die Verwendung mit Seilrollen und Steigklemmen ist wesentlich komfortabler und effizienter. Mit einem Durchmesser von ungefähr 9mm bis 12mm liegen die meisten Statikseile bei 10,5mm oder 11mm Stärke. Bedingt durch ihre Verwendung als Fixseil sind Statikseile bei Herstellern wie Edelrid oft in viel längeren Ausführungen als Kletterseile zu haben. Seilrollen mit 100m, 200m Länge oder noch länger sind dabei keine Seltenheit.
Einsatzbereiche von Statikseilen
Ein Statikseil hat vielfältige Anwendungsbereiche. Sie dienen zur Sicherung von Höhenarbeitern, Industriekletteren oder Arboristen. Außerdem werden sie beim Canyoning, in der Speleologie und als Fixseile beim Höhenbergsteigen verwendet. Nicht zuletzt verwenden auch Polizei, Feuerwehr und Bergwacht Fixseile bei ihren Übungen und Rettungen.
Bauweise und Handhabung von Statikseilen
Statikseile bestehen wie Kletterseile in der Regel aus Polyamidfasern und sind in einer Kernmantelkonstruktion aufgebaut. Der Mantel ist dabei oft besonders stabil und langlebig. Vor allem die Statikseile für Baumkletterer werden mit sehr dicken Seilmänteln hergestellt. Dadurch können Statikseile auch schwerer sein, als herkömmliche Kletterseile.
Die Seildicke und die geringe Dehnung führen zudem zu einer veränderten Haptik. Das Seil fühlt sich für den Alpinisten oder Bergretter fester an als ein dynamisches Kletterseil. Dementsprechend läßt es sich auch anders knoten. Für die Verwendung als Fixseil ist es jedoch unschlagbar.