Kinder beim Wandern im Wald

Weltkindertag

Inhaltsverzeichnis

Alpinisten sind nicht nur bärtige Haudegen und wilde Draufgänger, die sich durch Schnee, Fels und Eis kämpfen. Stattdessen sind viele Bergsportlerinnen und Bergsportler regelrechte Familienmenschen, die natürlich ihre Liebe zur Natur und zu den Bergen auch schon früh an ihren Nachwuchs weitergeben möchten. Gerade dafür eignet sich der Weltkindertag.

Dabei ist jedoch nicht nur interessant, welche Ideen und Werte die outdooraffinen Eltern ihren Sprösslingen mit auf den Weg geben, sondern auch, was Bergsporteltern von ihren kleinen Bergsteigern für sich – und auch ihren Sport – lernen können.

Kind beim Klettern mit Gurt und Helm
Weil Kinder die Welt erst kennenlernen denken sie häufig flexibler.

4 Dinge, die Alpinisten, Bergsteiger und Kletterer von Kindern lernen können:

  • Kreative Fantasie führt zu außergewöhnlichen Lösungen
    Kinder begegnen Situationen unvoreingenommener und sind so in der Lage auch ungewöhnliche Wege und Lösungen zu finden. Alpinisten können durch mehr Unvoreingenommenheit ebenfalls ihrer Kreativität freien Lauf lassen – und so vielleicht ihre Ausrüstung ganz neu zusammenstellen, ihr Training freier und vielseitiger gestalten oder die anvisierte Schlüsselstelle unkonventionell und viel leichter bewältigen.
  • Nicht aufhören, die eigenen Grenzen auszuloten
    Auch wenn viele Eltern sich wünschen, dass ihre Kinder Gefahren früher erkennen, so bleibt das Leben auch im weiteren Verlauf immer eine Art Gratwanderung. Wer auch als Erwachsener nicht vergisst, das Hinfallen ein Teil des Laufen Lernens ist, macht es sich leichter auch neue Sachen auszuprobieren – selbst wenn diese auch mal nicht auf Anhieb klappen. Viele berühmte Erstbegehungen haben schließlich ebenfalls einige Anläufe gebraucht.
  • Fremdem und Fremden offen begegnen
    Kinder mögen nicht alles und sie mögen auch nicht jeden. In vielerlei Hinsicht sind sie jedoch unvoreingenommen und entscheiden situationsbedingt und aus dem Bauch heraus. Viele Erwachsene entscheiden jedoch eher nach „Überlegung“,„Sachlage“ und „Erfahrung“. Manchmal hilft allerdings ein intuitives Bauchgefühl viel mehr, als eine allzu kopflastige „Pro“ und „Contra“ Liste.
  • Kleine Momente und alltägliche Wunder schätzen
    Viele Kinder können sich an den scheinbar einfachsten Sachen erfreuen und sind dabei für kurze Zeit vollkommen in ihrem Glück. Auch als Erwachsener ist dieser Glücksmoment spürbar – und muss nicht immer an eine besondere Leistung beim Bergsport gekoppelt sein. Wer sich über das Glitzern des Schnees, den Duft von Regen im Wald oder einen bunten Schmetterling freuen kann, sieht die Welt noch immer (fast) wie mit Kinderaugen.
Zwei Kinder am Ufer eines Bachs.
Der Weltkindertag liefert die perfekte Gelegenheit für einen Ausflug mit den Kids.

Kindertag, Weltkindertag und Internationaler Kindertag

Bereits seit fast 70 Jahren wird der Weltkindertag in mittlerweile 145 Staaten gefeiert. Die Idee dafür geht auf die 9. Vollversammlung der Vereinten Nationen zurück, die dadurch den Einsatz für die Rechte von Kindern und Jugendlichen stärkt und fördert.

Leider wurde dabei kein einheitliches Datum für alle teilnehmenden Staaten festgelegt und so kommt es, dass der Weltkindertag in vielen Ländern an einem anderen Tag stattfindet. Zusätzliche Verwirrung entsteht durch den „Internationalen Kindertag“ der auch in der DDR bereits 1950 nach sowjetischem Vorbild eingeführt wurde.

Deshalb feiern viele Länder auch heute noch den Internationalen Kindertag am 1. Juni. Dazu gehören beispielsweise Kanada, Polen, Rumänien oder China. In Thailand ist es dagegen der zweite Samstag im Januar, in Ungarn der letzte Sonntag im Mai und im Finnland wird der Kindertag am 20. November gefeiert. Bei uns hat man sich auf den 20. September geeinigt. In einigen Ländern gilt der Festtag für Kinder außerdem als gesetzlicher Feiertag.

Aufgrund seiner politischen Vergangenheit feiert Deutschland seit der Wiedervereinigung sowohl den Weltkindertag, als auch den Internationalen Kindertag. In jeder größeren Stadt werden dafür Kinderfeste organisiert, die von Kommunen, Kinderschutzorganisationen, Kinderhilfswerk und Jugendhilfe unterstützt werden.

Ganzjährig im Internet zu finden, sind zahlreiche Informationen und kindgerecht aufbereitete Nachrichten und Inhalte (speziell für Kinder zwischen 8 und 13 Jahren) auf den Seiten des Deutschen Kinderhilfswerkes e.V.:

Außerdem finden Eltern hier auch nützliche Tipps – z.B. zum kindgerechten Umgang mit Medien und Internet.

Kinder wandern
Dass man gemeinsam stärker ist lernen Kinder beim Bergsport schon früh.

Gemeinsam für Kinderrechte!

Die Kinderrechte stehen im Mittelpunkt des Weltkindertags. In 54 Artikeln fast die UNO die Rechte der Kinder zusammen, die von fast allen Staaten der Welt anerkannt und unterzeichnet wurden. Leider handelt es sich dabei in vielen Fällen um reine Lippenbekenntnisse, denn in vielen Ländern weicht die Lebensrealität der Kinder in etlichen Punkten krass vom Inhalt der 54 Artikel ab.

UNICEF, die Kinderrechtsorganisation der UNO, fasst die 54 Artikel zu den 10 wichtigsten Grundrechten für Kinder (unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Religion) zusammen:

  1. Recht auf Gleichbehandlung und Schutz vor Diskrimierung
  2. Recht auf einen Namen und eine Staatszugehörigkeit
  3. Recht auf Gesundheit
  4. Recht auf Bildung und Ausbildung
  5. Recht auf Freizeit, Spiel und Erholung
  6. Recht auf Information und gehört zu werden
  7. Recht auf Privatsphäre, Gleichberechtigung und gewaltfreie Erziehung
  8. Recht auf Hilfen bei Katastrophen und in Notlagen
  9. Recht auf eine Familie, elterliche Fürsorge und ein sicheres Zuhause
  10. Recht auf Betreuung bei Behinderung

Ohne jetzt mit dem Finger auf das eine oder andere Land zu zeigen und dabei eklatante Mängel bei der Einhaltung und Umsetzung anzuprangern, lässt sich feststellen, dass praktisch überall Nachholbedarf und Verbesserungspotenzial bei der Umsetzung der Kinderrechte besteht.

Und das gilt sicher nicht nur für marode Gesundheitssysteme, Mangelernährung und Kinderarbeit – das Thema Kinderrechte betrifft alle Länder auf der Welt. Ob in der EU, in Deutschland oder direkt vor unserer Haustür – das Motto des Weltkindertags geht uns alle an. Die kinderfreundliche Präsentation auf den Internetseiten des Weltkindertags ist deshalb bemüht Kinder und Erwachsene gleichermaßen anzusprechen und Kindern in verständlicher Sprache ihre Rechte zu erklären.

Zwei Kinder auf einer Wiese
Was man am Weltkindertag macht ist eigentlich zweitrangig. Es ist aber immer schön sich Zeit für seine Kinder zu nehmen und gemeinsam etwas zu erleben.

Ein besonderer Tag für Kids – Was macht man am Weltkindertag?

Auch wenn im Grunde jeder Tag ein „Weltkindertag“ sein sollte, an dem Kinder besonders im Mittelpunkt stehen, so stellen sich trotzdem viele Eltern die Frage, wie sie den Tag mit ihren Kindern feiern sollen. Natürlich gibt es nicht für alle Kinder die gleichen Angebote und Aktivitäten.

Für Kleinkinder bereiten oft die jeweiligen Kitas und Kindergärten ein schönes Fest vor, das mit der Unterstützung der Eltern zu einem regelrechten Familienfest mit Spielen, Unterhaltung, Bastelaktionen und natürlich leckerem Essen werden kann.

Je nach lokalem Angebot laden Gemeinden, Kirchen und Vereine am Weltkindertag auch gerne zu größeren Kinderfesten ein, die mit Hüpfburgen, Clowns, Ponyreiten und anderen Attraktionen für Stimmung und Unterhaltung sorgen.

Ein kleines Geschenk zum Weltkindertag ist auch eine Möglichkeit, um die Besonderheit des Tages hervorzuheben. Allerdings gehören Geschenke am Tag der Kinder nicht zwingend dazu. Vielmehr geht es um besondere Aufmerksamkeit und Wertschätzung.

Zudem besteht natürlich die Möglichkeit mit älteren Kindern über die Rechte von Kindern zu sprechen. Dabei dürfen Eltern auch gerne auf Unterschiede und Besonderheiten in unterschiedlichen Ländern zu sprechen kommen. Vielleicht entsteht dadurch ja der Wunsch sich bereits in jungen Jahren für die Rechte anderer und benachteiligter Kinder stark zu machen.

Outdooraffine Wander-, Camping- und Kletter-Eltern können natürlich auch einen Ausflug in den Wald, auf den Berg oder in die Boulderhalle zum Weltkindertag machen. Mit anderen Familien und weiteren Kindern wird der Ausflug sicherlich zum tollen Gruppen-Event.

Mit größeren Kindern können Eltern bereits im Vorfeld über den Weltkindertag sprechen und eventuell eine gemeinsame Planung anstreben. Falls der Weltkindertag auf einen Wochentag fällt, lässt sich der Ausflug auch gerne auf das Wochenende verschieben, denn bei der Terminwahl waren ja schon die Initiatoren sehr flexibel und offenherzig.

Kind beim entdecken der Natur.
Mit Kindern die Welt zu entdecken kann einem selbst die Augen für neue Dinge öffnen, die man sonst einfach hingenommen hat.

P.S.: Tipps zum Wandern, Klettern und Bouldern mit Kids

Kinder beim Klettern – Eine Kinderärztin im Interview

Mit wieviel Jahren kann man mit den Kindern zum ersten Mal das Klettern näher bringen? Auf was muss man dabei achten? Und welche Vorteile für die kindliche Entwicklung bringt das mit sich? Um diese Fragen zu beantworten interviewten wir die Kinderärztin und langjährige Kletterin Isabelle Schöffl.

Bouldern mit Kindern

Als Kind an Sachen hochzuklettern ist das Größte. Tatsächlich ist es auch Teil der Entwicklung die eigenen Grenzen auszuloten und Fähigkeiten zu testen. In Boulderhallen können Kinder mit vergleichsweise geringem Verletzungsrisiko genau das tun. An einer Wand herumkraxeln und unten dämpft selbst beim Sturz eine weiche Matte den Fall. Trotzdem gibt es in Boulderhallen einige Regeln, die man mit den Kindern durchgehen sollte und Dinge, auf die man als Erwachsener achten sollte.

Wandern mit Kindern

Zu Fuß die Natur zu erleben ist wunderschön und fördert auch bei Kindern die körperliche Entwicklung, wie Koordination, Kraft, Ausdauer und auch die Selbstsicherheit. Wie alt das Kind sein sollte und an was man sonst noch so denken muss, bevor man die erste Wanderung mit Nachwuchs anstrebt findest du hier.

Die richtige Outdoorbekleidung für Kinder

Quengelei über reibendes Schuhwerk, undichte Regenjacken und unbequeme Hosen können einen Wanderausflug mit den Kindern zu einer Höllentour machen. Wie du das vermeiden kannst und deiner Familie die schönen Seiten des Outdoorsports näher bringen kannst erfährst du in diesem Artikel.

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Bergfreund Jan

Angefangen hat alles mit Camping im selbstgebauten Wohnmobil. Im Winter erst auf zwei Brettern am Anfängerhügel, später dann nur noch auf einem im Powder. Im Sommer fast immer am und auf dem Wasser – ganz egal ob am Meer, See oder Fluss. Mal auf zwei Rädern über die Schwäbische Alb, mal auf vier Rollen durch die Stadt oder mit Wanderstiefeln an den Füssen in den Alpen, Pyrenäen und im Himalaya. Ob mit Kletterseil im Kalkstein, mit Klettersteigset im Granit oder mit Bouldermatte am Kunstharz.

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