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Kaufberatung Klettergriffe – zieh dir mal die Finger lang

Inhaltsverzeichnis

Jeder, der schon einmal in einer Kletter- oder Boulderhalle war, wird es bestätigen: Kaum hat man die Halle betreten, wird der Blick auf die bunte Farbvielfalt der Griffe gezogen. Klettergriffe in allen nur erdenklichen Farben und Formen sind ein wesentlicher Bestandteil des Trainings an künstlichen Kletterwänden.

Was aber unterscheidet einen blauen Sloper von einer grünen Leiste? Woraus bestehen eigentlich Klettergriffe und wie werden sie hergestellt? Und was sollte man beachten, wenn man die heimische Kletterwand mit Griffen und Tritten bestücken möchte? Dieser und zahlreicher anderer Fragen haben wir uns einmal näher angenommen. Tauchen wir also ein in die bunte Welt der Klettergriffe…

Herstellung und Materialien von Klettergriffen

Kaufberatung Klettergriffe
Das Modular Griffset von Metolius

Fangen wir doch einmal ganz von vorne an. Wie werden Klettergriffe hergestellt und woraus bestehen sie?

Klettergriffe können aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen. Neben Modellen aus Holz, die überwiegend zum Griff- und Fingertraining hergenommen werden, gibt es vereinzelt auch Modelle aus Stein. Die Mehrzahl aller Klettergriffe und –tritte besteht jedoch aus Kunststoff. Je nach Einsatzgebiet, Form und Verarbeitungstechnik kommen hier überwiegend Verbundmaterialien wie Polyurethan und Polyethylen zum Einsatz. Die genaue Materialzusammensetzung weicht jedoch von Hersteller zu Hersteller mitunter stark ab. Ein gutes Beispiel hierfür ist Wataaah. Griffe dieses Herstellers werden aus einem speziell für die Firma entwickelten Verbundwerkstoff gefertigt und bestehen zu 30% aus nachwachsenden Rohstoffen.

Vereinfacht lässt sich jedoch sagen: Klettergriffe bestehen in der Regel aus Quarzsand, Kunstharz und Farbe. Dieses Gemisch wird im flüssigen Zustand in Formen gepresst. Nach der Aushärtung werden die Griffe entnommen und sind theoretisch sofort einsatzfähig. Wer ein wenig handwerkliches Geschick und Geduld mitbringt, kann sich so mit ein bisschen Fleiß auch eigene Klettergriffe für die heimische Boulderwand basteln. Wie das geht und worauf ihr dabei achten müsst, verraten wir euch demnächst in einem Artikel zum Thema Griffherstellung im Eigenbau.

Sicherheitsstandards

Dabei sollte man sich jedoch bewusst sein, dass in Eigenregie entworfene Klettergriffe sowohl konstruktive also auch qualitative Schwachstellen aufweisen können. Professionell hergestellte Klettergriffe hingegen unterliegen seit 2009 der DIN EN 12572. Darin sind dezidierte Sicherheitsstandards für künstliche Kletteranlagen festgelegt.

Wer also auf der Suche nach Klettergriffen für die Vereinswand, den Kindergarten und die Schule ist, oder auch zuhause auf Nummer sicher gehen möchte, sollte beim Kauf darauf achten, dass die Griffe nach dieser Norm produziert wurden. Außerdem gilt für Kindergärten, Schulen, Kitas und Spielplätze die EN1176. Die Marke Entres Prises fertigt entsprechende Griffe.

Formen und Typen

Kaufberatung Klettergriffe
Bunt und vielfältig

Klettergriffe gibt es in unzähligen Farben, Formen und Beschaffenheiten. Im Großen und Ganzen lassen sich Klettergriffe jedoch in drei Gruppen unterscheiden: Henkel, Sloper und Leisten. Eine ausführliche Übersicht über alle Klettergriff Arten und Formen findest du in einem anderen Artikel.

  • Henkelklettergriffe gibt es in vielen Größen und Formen. Vom Minijug über den klassischen „Bierhenkel“ bis hin zu extrem großen Dachklettergriffen ist hier alles dabei. Henkel kommen in vielen Touren zum Einsatz. Besonders beliebt sind sie aber bei Einsteigern und für gemäßigte Touren im Überhang sowie in Dächern.
  • Slopergriffe sind abgerundete Griffe, die kaum oder keine Kanten aufweisen. Touren mit Slopern gelten als sehr fingerschonende Klettertouren, erfordern aber auch einiges an Können und Technik. Die Kletterei an Slopern hat immer auch viel mit Beweglichkeit und Körperspannung zu tun. Gerade Anfängern und Kindern fällt diese Art der Kletterei tendenziell eher schwerer.
  • Leisten und Zangen sind Griffe, die einiges an Fingerkraft erfordern. Nicht selten werden diese Griffe aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Größe auch als zusätzliche Tritte verbaut. Durch das Klettern an Zangen und Leisten werden die Hände und Finger stark beansprucht. Gerade bei ungeübten Personen kann dies schnell zu Schmerzen und Verletzungen führen, weshalb das Training in diesem Bereich eher langsam gesteigert werden sollte.

Die Wahl der richtigen Griffe richtet sich stark nach der Art und Neigung der Wand, sowie dem Kletterkönnen der Zielgruppe. Auch persönliche Vorlieben sollten in die Wahl der Klettergriffe einfließen. Grundsätzlich lebt das Klettern jedoch auch von Abwechslung, schon aus diesem Grund empfiehlt es sich, mehrere verschiedene Griffformen miteinander zu mischen, oder nach Möglichkeit Routen mit einem besonderen Charakter zu schrauben. So macht das Klettern nicht nur auf Dauer mehr Spaß, sondern auch das Training ist vielseitiger und effektiver.

💡Tipp: Beginne mit einem Starterset

Gerade, wenn man eine selber gebaute Wand neu bestücken möchte, ist es oft schwierig, die geeigneten Griffe auszumachen. In
diesem Fall kann es sich lohnen, komplette Startersets wie beispielsweise das Mega Pack 30 von Metolius zu erwerben. So erhält man auf einen Schlag eine komplette Palette an Klettergriffen mit verschiedener Größen und Charakter. Darüber hinaus sind in solchen Komplettsets meist auch Schrauben und Gewindeösen enthalten, sodass man die Griffe gleich an der Wand befestigen kann. Hat man dann einmal herausgefunden, welche Griffe für die heimische Boulderwand am besten funktionieren, kann man die Wand gezielt mit den entsprechenden Griffen erweitern. Auch hier gibt es oft Griffsets mit fünf bis zehn Griffen, die jedoch alle die gleiche Farbe und auch eine ähnliche Größe haben.

Klettergriffe für Kind und Kinderzimmer

Klettern liegt voll im Trend, und frei nach dem Motto „früh übt sich…“ werden die Nachwuchskletterer neben Schaukel oder Sandkasten auch gern mit einer kleinen Boulderwand im heimischen Kinderzimmer oder Garten ausgestattet. Dabei gibt es jedoch sowohl Indoor wie Outdoor einiges zu beachten.

Soll eine Kletterwand im Kinderzimmer oder in einem Bereich des Hauses aufgestellt werden, wo auch anderweitig gespielt und getobt wird, sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass von der Kletterwand keine erhöhte Verletzungsgefahr ausgehen kann. Aus diesem Grund sollten hier weder scharfkantige noch spitze Griffe zum Einsatz kommen. Auch auf weit hervorstehende Griffe sollte man möglichst verzichten oder diese bei Nichtgebrauch entsprechend polstern; beispielsweise mit einer vorgestellten Matte.

Für den Outdoorbereich ergeben sich ganz andere Anforderungen. Hier geht es in erster Linie um Wetterfestigkeit. Nicht alle Klettergriffe sind UV- und wetterbeständig. So kann es sein, dass die Griffe mit der Zeit an Struktur und Farbe verlieren. Auch bei der Verankerung muss darauf geachtet werden, dass diese wetterbeständig ist. Metallteile wie Schrauben und Gewindeösen müssen korrosionsbeständig sein. Material der Wahl ist hier definitiv Edelstahl.

Egal wo man jedoch eine Kletterwand für den Sprössling aufstellt, wichtig ist vor allem, dass die Griffe auch kindgerecht sind. Große Sloper und kleine Leisten sind für Kinder zumeist nicht geeignet. Hier empfiehlt es sich, auf mittelgroße Henkel oder spezielle Kinderklerttergriffe zurückzugreifen. Darüber hinaus gibt es oft Griffsets, die aus Tierfiguren oder Buchstaben bestehen. Diese Griffe sind auch für kleine Kinderhände gut geeignet und setzen obendrein einen optischen Akzent im Kinderzimmer.

Schrauben und Befestigungen

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Das 22er Spax-Set von KMC

Die richtige Befestigung der Klettergriffe an der Kletter- bzw. Boulderwand ist ein Punkt, der stark zur Sicherheit beiträgt. Sich drehende oder gar lose Griffe können gerade an größeren Wänden zu einer nicht unerheblichen Gefahr für den Kletterer und andere Personen werden. Damit es aber erst gar nicht so weit kommt, empfiehlt es sich, ein paar Dinge zu beachten.

Grundsätzlich sind Kletterwände mit Gewindeösen versehen. Diese halten von hinten an der Wand und ermöglichen das Anschrauben eines Griffes mittels einer Inbusschraube Größe M10.

Welche Schraube?

Doch Schraube ist nicht gleich Schraube. Je nach Einsatzort und Griff müssen diese verschiedenen Anforderungen gerecht werden. Wie bereits erwähnt, sollten im Outdoorbereich nichtrostende Edelstahlschrauben verwendet werden. Sind verzinkte Schrauben lange Zeit der Witterung ausgesetzt, setzen diese nicht selten Rost an. Das wiederum kann dazu führen, dass die Schraube im Gewinde regelrecht fest rostet und auch an Belastungsfähigkeit einbüßt.

Auf jeden Fall die Passende!

Klettergriffe werden in der Regel mit Innensechskantschrauben (Inbusschrauben) an der Kletterwand befestigt. Die Schrauben verfügen dabei entweder über einen Zylinderkopf oder einen Senkkopf. Welcher Schraubentyp im jeweiligen Fall verwendet wird, richtet sich nach dem Griff, der angeschraubt werden soll. Es gibt Griffe, die speziell auf die Verwendung von Senkkopfschrauben ausgelegt sind, andere erfordern Schrauben mit Zylinderkopf.

Keinesfalls sollte man Griffe mit falschen oder nicht richtig passenden Schrauben anschrauben. Gerade an der Stelle um die Schraube unterliegen Klettergriffe einer erheblichen Belastung. Wird diese durch einen falschen Schraubentyp nicht flächig oder gleichmäßig belastet, kann der Griff an dort brechen.

Kleine Spanplattenschrauben als Sicherung gegen Verdrehen

Große Griffe und Volumen verfügen außerdem meist zusätzlich über kleinere Schraubenlöcher, durch die der Griff mittels Spanplattenschrauben gegen das Verdrehen gesichert werden. Da diese Schrauben direkt ins Holz der Kletterwand geschraubt werden, müssen hierzu vorab keine Gewinde gesetzt werden. Allerdings hinterlassen sie nach der Demontage des Griffs ein kleines Loch in der Wand. Zudem werden extrem kleine Tritte und Griffe zumeist nur mittels Spanplattenschrauben befestigt, da eine Gewindeschraube der Größe M10 schlicht keinen Platz im Griff finden würde.

Je nach Produkt sind Schrauben und Gewindeösen auch im Lieferumfang der Klettergriffe enthalten. Wenn man also gerade dabei ist, seine eigene Boulderwand zu bauen, kann dies ziemlich praktisch sein.

Fazit

Wer sich in der glücklichen Lage wähnt und zuhause eine Boulder- oder Kletterwand besitzt, sollte sich für die Auswahl der geeigneten Klettergriffe ein wenig Zeit nehmen. Formen, Farben und Typen gibt es im Bereich der Klettergriffe wie Sand am Meer. Ob nun eine senkrechte, geneigte oder überhängende Wand bestückt werden soll, hier ist immer was Passendes dabei. Gerade für die Erstausstattung einer Boulderwand eignen sich Griffsets besonders gut. Nicht selten werden hier auch Befestigungsmaterialien wie Schrauben und Einschlagösen mitgeliefert.

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Bergfreundin Lisa

Kurztext: Ich bin nicht zum Bergsport gekommen, der Bergsport ist zu mir gekommen. Ende der 80er haben mir meine Eltern gezeigt wie man Ski fährt und Ende der 90er habe ich das Klettern im Verein gelernt. Seit meiner Jugend gehören außerdem Ski- und Hochtouren zu meinen festen Bergsportdisziplinen.

1 Kommentar zum Artikel

  1. Bergfreund Marco 2. August 2021 11:46 Uhr

    Hallo, die meisten Klettergriffe bestehen aus gepresstem Polyester oder aber auch Holz. Viele Grüße, Marco

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