Titelbild Großer Zacken

Der Große Zacken – die schönste Wanderung im Taunus

Der große Zacken liegt im Taunus, rund 25 Kilometer nordwestlich von Frankfurt am Main. Wer Lust auf eine abwechslungsreiche und kurzweilige Tageswanderung hat, ist hier genau richtig. Unsere Wanderung führt uns von der Bushaltestelle am Wanderparkplatz „Rotes Kreuz“ auf dem Zacken-Beilstein-Steig zunächst zum Großen und Kleinen Zacken, dann über den Beilstein zum Großen Feldberg und weiter nach Oberursel.

Inhaltsverzeichnis

Der Zacken-Beilstein-Steig: alle Tourdaten im Überblick

  • Ort: Königstein (Taunus)
  • Ausgangspunkt: Wanderparkplatz und Bushaltestelle „Rotes Kreuz“ (Glashütten). Alternativ Bahnhof Königstein im Taunus
  • Route: Rotes Kreuz – Großer Zacken – Kleiner Zacken – Beilstein – Großer Feldberg – Oberursel
  • Ziel: Oberursel U-Bahn-Station „Hohemark“
  • Anreise: Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kein Problem. Fahrzeit von Frankfurt am Main Hauptbahnhof ca. 1 Stunde, Verbindungen mindestens stündlich
  • Höhenmeter im Aufstieg: ca. 430 hm
  • Höhenmeter im Abstieg: ca. 820 hm
  • Wegstrecke: ca. 14 km
  • Gehzeit laut Planung: ca. 4 Stunden
  • Einkehrmöglichkeit unterwegs: in Niederreifenberg; Restaurant auf dem Großen Feldberg
  • Geeignet für: Familien mit wanderfreudigen (Schul-)Kindern inklusive Hund
  • Ausrüstung: feste Schuhe, Sonnenschutz, Kamera, Verpflegung

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Über den Großen Zacken zum Feldberg: Start der Wanderung

Der Tag beginnt früh. Um halb sechs stehe ich auf. Normalerweise mache ich das nur für Hochtouren in den Alpen. Aber heute wartet eine ganz andere Bergtour: Wandern im Taunus, genauer gesagt zum Großen Zacken, weiter über den Beilstein und den Großen Feldberg bis nach Oberursel. Für mich als Schwarzwälderin ist das eigentlich die falsche Richtung – aber egal, die Vorfreude ist groß. Am Großen Zacken im Taunus war ich nämlich noch nie.

Anreise nach Königstein im Taunus

Die Anfahrt ist unkompliziert. Königstein liegt unweit von Frankfurt am Main und ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Selbst der Ausgangspunkt unserer Wanderung, der Wanderparkplatz „Rotes Kreuz“, mitten im Wald, wird regelmäßig von einem Linienbus angefahren. Wer also nachhaltig unterwegs sein möchte, kann die Tour problemlos ohne Auto starten.

Tipps zur Tourenplanung

Eine gute Vorbereitung macht die Wanderung entspannter. Diese Punkte helfen dir dabei:

  • Alternative Route: Wer nicht bis zum Großen Feldberg möchte, kann den kompletten Zacken-Beilstein-Steig als Rundtour wandern. Start und Ziel ist ebenfalls das „Rote Kreuz“. Die Strecke ist mit dem Wanderzeichen „Roter Milan“ markiert.
  • Auto oder Bahn? Unsere Tour ist keine Rundwanderung. Wer mit dem Auto anreist, sollte sich vorab überlegen, wie er vom Zielpunkt zurückkommt. Alternativ kann man direkt am Bahnhof in Königstein starten; das verlängert die Strecke um etwa 6 Kilometer.
  • Beste Zeit: Früh starten lohnt sich! Die Wälder sind morgens noch still, die Luft frisch. Perfekt für eine entspannte Wanderung.
Roter Milan-Symbol auf dem Zacken-Beilstein-Steig.
So sieht das Symbol „Roter Milan“ auf dem Zacken-Beilstein-Steig aus.

Großer Zacken und Beilstein – im Taunus wandern

Die Wanderung beginnt halbwegs gemütlich. Der Taunus ist auch in seinen Höhenlagen bewaldet. Die ersten Kilometer führen uns über den Zacken-Beilstein-Steig (Symbol Roter Milan) durch den sich allmählich verfärbenden Herbstwald. Das Wetter ist anfänglich noch trüb und durch den Hochnebel wirkt die Landschaft ein wenig verwunschen. Der Weg ist mal schmal, mal breiter, mal leicht fallend und dann doch wieder steigend. Generell ist die Strecke gut zu gehen und stellt keine größere Herausforderung dar. Besondere Trittsicherheit ist hier erst einmal nicht gefragt.

Mit einer Einschränkung: In den vorangegangenen Tagen hat es teilweise stark geregnet. Der Untergrund ist dementsprechend schmierig und, gerade, wenn es über Wurzeln geht, rutschig. Gute Wanderschuhe sind hier definitiv nicht fehl am Platz. Auch Wanderstöcke könnten stellenweise helfen, haben wir aber leider nicht dabei.

Und so führt uns der Weg immer weiter durch den Wald und ein gutes Stück unterhalb des Gipfels des Weilsbergs entlang, bis wir bereits nach etwa 1,5 Kilometern auf dem Großen Zacken stehen. Wie ein Fremdkörper ragt dieser Fels aus dem Wald. Der Große Zacken ist ein ca. 15 Meter hoher Schieferfels, an dem auch geklettert werden kann. Laut offiziellen Angaben soll es hier rund 35 Klettertouren in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden geben. Wer hier nur zum Klettern herkommen möchte, kann den Zacken von Oberems aus gut erreichen.

Der Große Zacken von unten.
Der Große Zacken ist 15 Meter hoch und ragt wie ein Fremdkörper aus dem Wald.

Der Wanderweg führt uns direkt auf den Felsen, man muss also nicht zwingend klettern, um zum Top zu gelangen. Und so genießen wir eine erste Aussicht nach Nordwesten über den Taunus. Auch der Hochnebel hat sich nun weitestgehend verzogen, und einzelne Sonnenstrahlen kommen durch die immer höher steigende Wolkendecke.

Tipp: Für Fotografen und Naturfans könnte es besonders cool sein, hier einen Sonnenuntergang im Taunus anzuschauen. Die Himmelsrichtung, in die man vom Felsen aus sehen kann, müsste nahezu perfekt für stimmungsvolle Abendaufnahmen.

Gipfel Großer Zacken mit Lisa
Um den Großen Zacken zu erklimmen, muss man nicht unbedingt klettern: Entspannt hochwandern geht auch.

Lange halten wir uns mit dem Panorama nicht auf, wir haben noch ein gutes Stück Weg vor uns. Und so geht’s weiter zum Kleinen Zacken, den ich fast schöner als den Großen Zacken finde. Einfach, weil er freier steht und weniger in den Wald eingewachsen ist. Aber egal ob freistehend oder mehrheitlich bewachsen, die Felsen im Taunus machen die Wanderung interessant.

Weiter geht’s zum Beilstein, wo sich das Gelände und die Felsformation nochmals ändern. Hier könnte man auch klettern, Haken und Stände sind entsprechend eingebohrt. Heute sind allerdings nirgendwo Sportkletterer zu sehen, das liegt sicher auch am Wetter. Egal, wir sind ja auch nur zum Wandern da.

Den Beilstein schaue ich mir unfreiwillig ein wenig genauer an. Hier erwischt uns nämlich ein kurzer Regenschauer. Der dauert zwar nicht lange, würde aber durchaus reichen, um ordentlich nass zu werden. Aber wir haben Glück, ein kleiner Teil des Felsens ist überhängend und bietet uns somit einen Unterstand. Kurz darauf hat sich der Schauer auch schon wieder verzogen und wir setzen unseren Weg fort.

Der Beilstein im Taunus.
Der Beilstein ist zum Sportklettern geeignet; und als Unterschlupf bei Regen.

Niederreifenberg und der Große Feldberg – die nächste Etappe der Wanderung

Vom Beilstein ist es nicht sonderlich weit nach Niederreifenberg. Das Gelände wird auf dem Weg dorthin offener und führt uns auch ein kurzes Stück über Wiesen, bevor wir die Ausläufer des Orts erreichen. Hier verlassen wir den Zacken-Beilstein-Steig.

Niederreifenberg gehört zur Gemeinde Schmitten im Taunus und ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln angebunden. Wer die Wanderung im Taunus aus irgendeinem Grund abkürzen will oder muss, hat hier eine gute Gelegenheit dazu. Auch einen Supermarkt und Restaurants gibt’s hier; perfekt für eine Pause oder den Abschluss der Tour.

Der Große Feldberg aus der Ferne.
Blick auf das, was kommt: Der Große Feldberg aus der Ferne.

Gleichzeitig ist Niederreifenberg der Talort des Großen Feldbergs, den wir im weiteren Verlauf unserer Wanderung im Taunus noch besteigen werden. Rund 300 Höhenmeter sind bis zum Gipfel zu überwinden, und das stellenweise direkt gegen die Höhenlinien. Der Weg ist teilweise steil und wir kommen ordentlich ins Schwitzen.

Aber: Ich weiß, dass sich auf dem Gipfel ein Restaurant auf dem großen Feldberg befindet. Glaubt man dem Internet, hat das auch geöffnet. Die Mittagspause lockt und spornt uns an, die Höhenmeter schnell zu überwinden.

Aussichtsturm auf dem Gipfel des Großen Feldberg.
Aufstieg geschafft: Der Aussichtsturm auf dem Gipfel des Großen Feldberg.

Der Große Feldberg ist der höchste Berg im Taunus, und sein Gipfelplateau ist ein gutes Stück waldfrei. Hier gibt es nicht nur das bereits erwähnte Restaurant, sondern auch einen Aussichtsturm und die markanten Sendeanlagen des Hessischen Rundfunks, die das Bild des Gipfels deutlich prägen.

Waldfreies Gipfelplateau auf dem Großen Feldberg.
Das waldfreie Gipfelplateau auf dem Großen Feldberg.

Egal, ob man nun aber auch noch den Aussichtsturm auf dem Großen Feldberg erklimmt oder nicht, vom Gipfel aus hat man eine beeindruckende Rundumsicht. Beispielsweise nach Norden über das weite Grün des Taunus hinweg, oder nach Südwesten auf Frankfurt mit seinen Bürotürmen und dem Flughafen.

Ausblick vom Gipfel des Großen Feldberg auf die Frankfurter Skyline.
Ausblick vom Gipfel des Großen Feldberg auf die Frankfurter Skyline.

Abstieg nach Oberursel – Rückweg vom Großen Feldberg

Nach einer ausgiebigen Pause und ordentlich Panoramagucken geht es für uns weiter. Was nun folgt, ist der Abstieg vom Großen Feldberg nach Oberursel. Rund sieben Kilometer Strecke und 560 Höhenmeter liegen noch vor uns. Schnell mal eben zur Bahnstation wandern ist also nicht. Kurz unterhalb des Gipfels führt uns der Weg wieder in den Wald. Auch auf dieser Seite des Großen Feldbergs ist die Strecke gut zu bewältigen. Der Weg wechselt immer mal wieder von breit auf schmal, ist aber wirklich gut zu gehen und stellt uns definitiv nicht vor größere Herausforderungen.

Nach etwa zwei Kilometern führt unser Wanderweg relativ nahe an der Landstraße vorbei, an der es auch die Bushaltestelle „Oberursel Große Kurve“ gibt. Etwa stündlich fährt hier ein Bus in Richtung Oberursel. Wer mit dem Bus abkürzen will, kann das hier mit einem kleinen Abstecher vom Weg problemlos machen. Wir aber gehen weiter, der Weg zieht sich ein bisschen. Während wir auf der bisherigen Tour oft alleine unterwegs waren, spüren wir nun deutlich, dass wir der Zivilisation näherkommen. Die Zahl der Spaziergänger, Jogger und Radfahrer nimmt nach und nach deutlich zu.

Nach einiger Zeit erreichen wir die Ausläufer von Oberursel und somit auch die U‑Bahn-Station „Hohemark“ (Linie U3), an der unsere Wanderung endet. Von hier aus ist die Anbindung nach Frankfurt kein Problem. Wer allerdings wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour fahren muss, nimmt dazu besser den Bus (Linie 57), der in etwa stündlich zurück zum „Roten Kreuz“ fährt.

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Bergfreundin Lisa

Lisa Kopas ist freie Texterin und Autorin für den Outdoor-Blog der Bergfreunde. Seit ihrer Kindheit ist sie draußen unterwegs – auf Ski, mit dem Mountainbike, auf dem Rennrad oder am Fels. Klettern, Hochtouren, Skitouren und Langlaufen gehören seit Jahren zu ihren festen Disziplinen. Lisa macht besonders gerne Bergtouren wie die Watzmannüberschreitung, die Ellmauer Halt oder den Corno Grande, bei denen auch alpine Erfahrung gefragt ist. Ihre Texte verbinden persönliche Erfahrung mit fundiertem Wissen rund um Outdoor-Ausrüstung und Bergsport.

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