Mit welchen Hunden kann ich wandern gehen?
Nicht jede Hunderasse eignet sich für längere Wanderungen. Körperbau, Größe und Kondition verschiedener Hunderassen unterscheiden sich immens. Daher sind nicht alle Vierbeiner als Wanderbegleitung geeignet. Folgende Faustregeln solltest Du beachten:
- Kleinere Hunde wie Dackel, Mops oder Chihuahua: sie sind zu ihrem eigenen Schutz nicht für ausdauernde Wanderungen zu empfehlen. Ihr Körperbau und ihre Kondition sind meist nicht ausreichend für viele Höhenmeter und schwieriges Gelände.
- Größere Hunde wie Hüte- oder Jagdhunde: sie haben dagegen bessere körperliche Voraussetzung. Sie werden auf Bergalmen gerne als Unterstützung bei der Arbeit mit Schafen, Ziegen und Kühen eingesetzt. Manche werden auch als Rettungshunde, Suchhunde oder Lawinenhunde ausgebildet und fühlen sich auf langen Strecken oder in den Bergen wohl.
Grundsätzlich gilt: Hunderassen mit einer mittleren bis höheren Schulterhöhe und einer guten Kondition sind ideale Gefährten für anstrengende Bergtouren. Ob Australian Sheperd, Sibirischer Husky, Berner Sennenhund oder Labrador Retriever – viele Rassehunde und auch Mischlinge bieten sich als ausdauernde und intelligente Wanderhunde an.
Wie alt muss mein Hund für Wanderungen im Gebirge sein?
Welches Alter Hunde zum ausgiebigen Wandern haben sollten, lässt sich ebenfalls nicht pauschal beantworten. Kontaktiere im Zweifelsfall einen Tierarzt, um herauszufinden, ob Dein Hund fit genug ist für eine Wanderung. Folgende Grundregeln solltest du beim Alter deines Hundes jedoch berücksichtigen:
- Junge Hunde: Für besonders junge Hunde und Welpen können längere Wanderungen zu erhöhter Belastung von Gelenken und Knochen führen.
- Ältere Hunde: Bei älteren Tieren entscheiden die allgemeine Fitness sowie eventuelle Erkrankungen über Art und Länge der Wanderungen. Besonders ältere Hunde mit Rücken- oder Hüftproblemen sollten in dieser Hinsicht lieber geschont werden.
Wie viele Kilometer kann mein Hund wandern?
Wenn Du wissen möchtest, wie viele Kilometer Dein Hund zurücklegen kann, musst Du die Rasse und die Kondition Deines Tiers gut kennen. Ist Dein Hund gut und gerne im Gelände unterwegs, dann sind 15 Kilometer kein Problem. Aber: Du solltest ausreichend Pausen einlegen, in denen sich der Vierbeiner erholen kann. Achte darauf, dass Dein Hund ausreichend trinkt und frisst. An einem Bachlauf, der nicht zu tief oder reisend ist, erfreuen sich Hunde (vorausgesetzt sie sind nicht wasserscheu), an einer wohltuenden Abkühlung.
Ausdauernde Hunde, die sich auf Wanderungen wohlfühlen und deren Körperbau für lange Strecken ausgelegt ist, können gut und gerne 30 Kilometer wandern, besonders fitte Hunde schaffen sogar 50 Kilometer. Aber auch hier solltest Du es nicht übertreiben. Gelenkschäden solltest Du vorbeugen und Deinem Hund nicht zu viel zutrauen, wenn Du noch viele Abenteuer und Wanderungen mit ihm erleben möchtest.

Wie kann ich meinen Hund auf eine Wanderung vorbereiten?
Ob Dein Hund genügend Ausdauer und Kondition hat, solltest Du vor der ersten gemeinsamen Wanderung herausfinden. Wie Du das anstellst und wie Du Deinen Hund optimal auf die erste Wanderung vorbereitest, verraten wir Dir mit den folgenden fünf Tipps:
- Lange Spaziergänge: Mit ausgedehnten Spaziergängen und kurzen Wanderungen bekommst Du als Hundehalter schnell einen ersten Eindruck, wie bewegungsfreudig und fit Dein Hund ist.
- Ausreichend Pausen einlegen: Dabei ist es natürlich wichtig, den Hund nicht zu überfordern und vor allem am Anfang für genügend Pausen mit ausreichend frischem Wasser zu sorgen.
- Das richtige Training: Hast Du mit Deinem Hund erste ausgedehnte Spaziergänge erfolgreich absolviert, dann steigert langsam und gemeinsam die Kilometeranzahl.
- Unterschiedliches Terrain testen: Nimm Deinen Hund mit in unterschiedliche Umgebungen, um zu testen, wie er auf Wasserläufe, Trampelpfade, Hindernisse, Tiere oder andere Wandergruppen reagiert.
- Die Wetterlage beobachten: Bei Hitze im Sommer solltest Du Deinen Hund auf keinen Fall zu langen hohen Temperaturen aussetzen. Das strengt nicht nur Dich an, die Hitze macht den Vierbeinern unter ihrem Fell besonders zu schaffen.
Wandertipp für Hundehalter: Bei Wanderungen ist es unerlässlich, dass Dein Hund zuverlässig auf Deine Kommandos hört, bei Wildverkehr oder Gefahren nicht verschwindet und sich im schlimmsten Fall im verirrt. Unabhängig von euren Wandervorhaben solltest Du also wichtige Kommandos üben und sicher einsetzen können, sodass der Hund keine Gefahr für sich, Dich und andere Weggefährten darstellt.
Wo kann ich am besten mit meinem Hund wandern gehen?
Grundsätzlich solltest Du bei der Vorbereitung Deiner Wanderungdarauf achten, ob Hunde auf den Wegen erlaubt sind. Es kommt oft vor, dass Wanderrouten durch Naturschutzgebiete führen. In diesen Fällen dürfen Hunde zum Schutz der Flora und Fauna oft nicht mitgenommen werden. Informiere Dich darüber hinaus, ob in dem gewählten Wandergebiet eine Leinenpflicht herrscht und halte Dich in jedem Fall an die Vorschriften um Dich, Deinen Hund und andere Wald- und Wiesenbewohner zu schützen.
Außerdem verlangt die Tourenplanung immer etwas Umsicht, Feingefühl und das Beachten einiger Sicherheitsmaßnahmen, denn sehr schmale Passagen mit Absturzgefahr oder gar Klettersteige gilt es zu meiden. Steile und steinige Wanderwege sind für viele Hunde kein Problem. Natürlich sind steile Anstiege für sie ebenso anstrengend wie für uns, aber sie sind prinzipiell machbar. Zusätzlich sind im Sommer Wanderungen mit schattigen Passagen, Wasserläufen, kühlen Seen oder sogar dem Meer für eine Abkühlung optimal.

Wo kann ich in Deutschland gut wandern mit Hund?
Viele Wanderwege in ganz Deutschland sind wunderbar mit Hunden zu erkunden. Bevor Du Deine Wanderung antrittst, solltest Du Dich darüber informieren, ob Hunde dort erlaubt sind. Einen Wanderführer mit Hund gibt für den Anfang einen guten Überblick. Folgende Gebiete und dortige Wanderwege mit Hunden können Dir die Bergfreunde und ihre Vierbeiner empfehlen:
- Allgäu
- Rhön
- Lüneburger Heide
- Sauerland
- Schwarzwald
- Schwäbische Alb
- Bayerischer Wald
- Eifel
- Fichtelgebirge
- Harz
- Erzgebirge
Achtung: Kuhweiden sind besonders sensible Gebiete, in denen Du Deinen Hund unbedingt anleinen solltest. Denn: Kühe sind vor allem im Frühjahr besonders aufmerksam, da sie zu dieser Jahreszeit ihre Kälber zur Welt bringen. Um ihren Nachwuchs zu schützen, reagieren sie mitunter empfindlich oder aggressiv auf Wandernde. Begegnest Du Kühen beim Wandern mit Hund, dann halte ausreichend Abstand zu ihnen, nimm Deinen Hund an der kurzen Leine und kreuze Kuhweiden nicht, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Je nach Bergerfahrung und Kondition von Menschen und Tier kannst Du Dir in den genannten Gebieten verschiedene Touren aussuchen. Der Deutsche Alpenverein organisiert über ganz Deutschland hinweg Wandergruppen für Menschen und Hunde, bei denen Du mit Deinem kaltschnäuzigen Begleiter dazustoßen kannst.
Welche Wanderausrüstung ist für meinen Hund erforderlich?
Du fragst Dich, was Du alles im Gepäck haben solltest, wenn Du mit Deinem Hund auf Wanderungen gehst? Halte Dich an folgende Packliste an Hundebedarf und dem Bergsteigen mit Hund steht nichts mehr im Weg. Folgende Dinge solltest Du in Deinen Wanderrucksack packen:
- Hundeleine und Hundegeschirr
- Hundeschuhe für Schnee oder schwierige Untergründe
- Haltbares Trockenfutter für Pausen
- Faltbarer Napf
- Ausreichend Wasser und einen Trinkbehälter für Hunde
- Erste Hilfe-Set für Hunde mit Desinfektionsmittel, Verbandszeug und Pinzette
- Ein Mikrofaserhandtuch für verschmutzte Pfoten nach dem Wandern
- Hundepacktaschen, sofern Dein Hund diese tragen kann
- Maulkorb, sofern Pflicht
- Tierausweis
Viele Dieser Produkte findest Du im Bergfreunde Online Shop. Die Marke Ruffwear hat sich auf die Ausrüstung für Vierbeiner spezialisiert und bietet so ziemlich alles an, was das Hundeherz auf Wanderwegen begehrt.
Welche Leine eignet sich zum Wandern mit Hund?
Hundebesitzer haben beim Wandern die Wahl zwischen verschiedenen Leinen und je nach Vorliebe von Hund und Halter gibt es keine Regel. Finde heraus, welche der Leinenarten am besten zu eurem Gespann passt. Folgende drei Leinenarten haben beim Wandern verschiedene vor und Nachteile:
- Schleppleinen: Diese Leinen sind sehr robust. Sie eignen sich dennoch nur bedingt für Wanderungen. Auf schmalen und vielseitigen Wegen mit Kurven und Serpentinen ist es schwierig, die Leine dauernd kurz zu halten. Es besteht zudem die Gefahr, dass sie sich im Gebüsch verheddern.
- Flexleinen: Diese Leinen verfügen über einen automatischen Aufrollmechanismus. Für einen Wanderurlaub mit Hund sind sie praktischer und erleichtern Dir als Hundebesitzer das Handling beim Wandern.
- Hüftgurte: Leinen, die Du mit einem Hüftgurt verbinden kannst, sind besonders praktisch. So hast Du die Hände frei und bei der Wanderung mit Hund kannst Du trotzdem Trekkingstöcke benutzen. An gefährlichen Stellen wie Wasserläufen solltest Du die Verbindung zum Hüftgurt lösen, um Unfälle zu vermeiden.

Wandern mit Hund: Fazit
Mit unserem Guide zum Wandern mit Hunden bist Du und Dein kaltschnäuziger Begleiter bestens für die erste gemeinsame Wandertour vorbereitet. Beachte die genannten Punkte, um die Gesundheit Deines Hundes bei euren Touren zu schützen. Dabei sind das richtige Equipment sowie eine passende Leine das A und O. Geeignete Touren findet ihr dabei an vielen Orten in und über Deutschland hinaus. Nebst all diesen Ratschlägen solltet ihr die gemeinsame Zeit beim Wandern aber vor allem genießen. Ob Tagesausflug oder mehrtägige Touren, das Wandern mit Hund stärkt die Freundschaft zwischen Mensch und Tier und schafft dabei unvergessliche Momente.
3 Kommentare zum Artikel
Nützlicher Beitrag! Wenn ich mit meinem Hund lange Spaziergänge mache, besonders im Winter, versuche ich, einen Pullover für ihn mitzunehmen, damit ihm nicht kalt wird.
Ich trekke achon seit Jahren mit meinen Hunden, unsere Touren sind immer lang. Egal ob Berge, Flachland, mit oder ohne Schnee. Das entscheidende ist immer die Fitness und das Equipment für Mensch und Hund und beim Equipment gibt es große Unterschiede.
Sehr schöne Tipps in Eurem ! Wir haben beim Elbsandstein-Dogtrekking Franziska Rößner mit ihren zwei Berner-Hündinnen kennengelernt. Es stellte sich heraus, dass sie Autorin beim Bergverlag Rother ist, einen eigenen Blog zum Bergwandern mit Hund betreibt und bereits drei Wanderbücher für das Wandern mit Hunden veröffentlicht hat. Darin gibt sie praktische Tipps für die Vorbereitung von Hundewandertouren und sehr detaillierte Tourenempfehlungen auch für erfahrenere, fortgeschrittenere Bergwander-Fans mit Begleitern auf 4 Pfoten. Neben dem Wanderführer für Südtirol, welcher bei den Bergfreunden erhältlich ist, gibt es ihre Top-Führer ebenfalls für das Erzgebirge, das Vogtland und das Elbsandsteingebirge. Vielleicht ein Tipp zur Erweiterung des Bergfreunde-Angebots!!