Petzl - V Link - Fangleine im Test

Die V-Link Fangleine hatte ich genau einmal im Einsatz. Für reines Eisklettern eignet sich die Leine m.E. nach nicht, da sie Handwechsel der Eisgeräte erschwert und bei komplizierteren Bewegungsabläufen zu einer problematischen Querbelastung des Eisgeräts führen kann. Dafür benutzte ich sie auch nicht, sondern für eine Nordwand-Durchsteigung - das angestammte Terrain für dieses Mittel. Beim Zustieg bei einfachem Mixed-Climbing und beim Einstieg in eine Eisstufe durch eine Verschneidung fand ich die Fangleine sehr hinderlich, da sie bei hohem Antreten (besonders unter gleichzeitigem Einsatz der Hände ohne Eisgeräte) unter die Knie Gerät und sowohl die Kletterbewegung stört als auch das abgelegte Eisgerät belastet. Damit kann man leben, aber es stört den Fluss. Ich habe sie dann abgelegt bis uns ein Eisgerät aufgrund von Sonneneinstrahlung aus der Wand geschmolzen ist. Dass sich das nicht wiederholt, habe ich die Fangleine wieder angelegt. Als wir uns zu einem schnellen Rückzug über Mixed Terrain bei Steinschlag entschieden haben, habe ich die Fangleine an meinen Geräten belassen. Dabei kommt es aufgrund wechselnder Techniken und des Einsatzes als Stützstock auch zu verschiedenartigen starken Belastungen der "Schnapper". Bei einem ist der Stahlbügel herausgebogen und ich habe ihn noch nicht wieder in die richtige Stellung bringen können (s. Fotos). Wenn man überhaupt eine Fangleine verwenden will - der Verlust eines Eisgeräts ist ein objektives Problem, das bei uns neben anderen Faktoren zum Rückzug geführt hat - dann vielleicht eine, die kürzere oder kurz zu nehmende Leinen hat wie die Freedom Leash von DMM, die auch über echte Schnapper (Phantom) verfügt und dabei wesentlich preiswerter ist. Von diesem Petzl Produkt rate ich ab, obwohl ich sonst mit Produkten von Petzl gute Erfahrungen gemacht habe.