Nicht nur im professionellen Bereich und bei Highspeed Disziplinen sollten sie niemals fehlen – die Ski-Protektoren. Immer, wenn es ein wenig riskanter zur Sache geht, sprich bei waghalsigen Freeride-Abfahrten, aufregenden Schwüngen durch den Pulverschnee abseits der Piste oder im Snowpark in der Halfpipe und auf der Schanze – Ski-Protektoren sorgen für den nötigen Schutz des Skifahrers und können auf diese Weise das Fahrverhalten auch noch positiv beeinflussen. Denn wer sich so richtig sicher fühlt, kann auf den Skiern auch viel mehr riskieren und schwierige oder auch neue Tricks aus- und anpacken.
Eine breite Palette an verschiedenen Ski-Protektoren
Zu schützen gibt es am menschlichen Körper so einiges. Damit du dies auch richtig tun kannst, gibt es mittlerweile eine wirklich breite Produktpalette an verschiedenen Ski-Protektoren. Neben der herkömmlichen Schutzausrüstung wie Helm und stabilisierenden Handschuhen gibt es noch folgende Arten:
- Rückenprotektoren: Schützen und stabilisieren speziell die Wirbelsäule im Falle eines Sturzes. Rückenprotektoren können separat verwendet werden und kommen besonders bei Speed-Disziplinen wie Abfahrten oder auch als zusätzlicher Schutz auf der Skipiste zum Einsatz.
- Protektorenwesten: Überzeugen oft durch geringes Gewicht und angenehmen Tragekomfort. Sie sind dabei meist mit einem integrierten Hartschalen-Rückenprotektor versehen, der für eine Reduzierung der Stoßenergie bei einem Sturz sorgen soll. Darüber hinaus bieten Steißbeinprotektoren einen zusätzlichen Schutz für den Steißbeinbereich. Des Weiteren schützen die Westen auch das Schlüsselbein optimal. Durch die Hohe Bewegungsfreiheit, die Protektorenwesten bieten, eignen sie sich hervorragend zum Freeriden oder für die Halfpipe.
- Protektorenhosen: Äußerlich ähneln sie normalen Shorts, doch sie haben es wirklich in sich. Denn diese speziellen Hosen schützen den seitlichen Hüftknochen sowie das Steißbein. Stürze auf diese Stellen sind besonders schmerzhaft, weshalb du diese auch unbedingt entsprechend schützen solltest; besonders beim Freeriden oder auch in der Halfpipe.
- Ellbogenschutz: Um auch die Ellbogen im Falle eines Sturzes optimal zu schützen, können spezielle Ellbogenschoner verwendet werden. Einige Hersteller bieten darüber hinaus auch ganze Protektorenjacken an, die diesen Ellbogenschutz bereits integriert haben.
Das Tolle an Ski-Protektoren ist übrigens, dass sie im Sommer nicht im Keller verstauben müssen. Da fast jeder Skifahrer im Sommer irgendwann mal aufs Bike umsteigen wird, kann er hierfür gleich seine Protektoren mitverwenden. Denn auch für den Downhill- und Freeride Bereich auf dem Bike eignen sich die meisten Ski-Protektoren hervorragend.
Auf den Tragekomfort achten
Beim Kauf von Ski-Protektoren sollte sich der ambitionierte Skifahrer zunächst einmal bewusst werden, für welchen Einsatzbereich er die Protektoren benötigt. Hat er sich jedoch schon für ein spezielles Modell entschieden, macht es Sinn, vor dem Kauf auch auf den Tragekomfort des jeweiligen Stücks zu achten. Besonders wichtig ist hier, dass der Protektor atmungsaktiv ist. Denn gerade beim Actionsport geht es immer heiß her. Wenn der Protektor, der unter der Kleidung getragen wird, dann auch noch zu sehr aufheizt, leidet schnell einmal der Spaß unter der ganzen Sache.
Darüber hinaus sollten die Protektoren auch gut hautverträglich sein. Bei Bedarf wäre es nämlich sinnvoll, diese auch direkt auf der Haut tragen zu können. Für empfindlich kalte Tage empfiehlt sich besonders die Kombination mit spezieller Thermounterwäsche. Davon abgesehen sollte der Skifahrer möglichst immer auf Funktionsunterwäsche zurückgreifen, die die Haut trocken hält und keine Staunässe entstehen lässt. Dadurch bleibt es auch im Inneren der Skikleidung immer sehr angenehm.
Die richtige Größe bei den Protektoren finden
Ein Ski-Protektor, der nicht richtig passt, wird auch nicht den nötigen Schutz gewährleisten können. Deshalb muss wirklich darauf geachtet werden, dass die jeweilige Größe stimmt. Bei Rückenprotektoren wird dabei die Rückenlänge gemessen und mit den Angaben der Hersteller verglichen. Protektorenwesten und Protektorenhosen orientieren sich eher an gängigen Konfektionsgrößen. In allen Fällen gilt jedoch: vorab anprobieren. Denn erst bei der Anprobe stellt sich heraus, ob der Protektor richtig passt und somit im Ernstfall auch optimal schützen kann. Wichtig dabei ist, dass schon bei der Anprobe Skiunterwäsche getragen wird, auf welcher die Protektoren in der Regel direkt aufliegen.
Softprotektoren oder Hartschalenprotektoren?
Bei Softprotektoren kommt ein weiches Dämpfungsmaterial zum Einsatz, das vor allem durch seine Flexibilität überzeugen kann. Diese Protektoren eignen sich besonders für Skifahrer, die sich auf der Skipiste zusätzlich schützen möchten. Für Profis und Actionfans, die mit Vollgas über die Piste heizen oder gar in Snowparks, auf Buckelpisten und abseits der gesicherten Pisten unterwegs sind, kommen jedoch nur Hartschalenprotektoren infrage. Da durch die höhere Geschwindigkeit und Unebenheit der Pisten die Stürze hier meist schwerwiegender sind, sollte sich der Fahrer auch entsprechend schützen, um keine bleibenden Schäden davon zu tragen.
Schützt man sich also dem Fahrstil entsprechend, kann man ruhigen Gewissens die nächste Herausforderung angehen. Den optimalen Schutz erreicht man natürlich, wenn mehrere Protektoren miteinander kombiniert werden. Hierbei sollte jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass sie miteinander kompatibel sind und sich nicht gegenseitig behindern. Trotz allen Sicherheitsvorkehrungen gilt jedoch immer noch, nur nach dem persönlichen fahrerischen Können zu agieren und sich nicht zu überschätzen. Denn selbst die besten Protektoren können nur bis zu einem gewissen Grad schützen und sind natürlich keine Garantie für die Unversehrtheit des Skifahrers.