Karabiner sind die vergessenen Helden des Kletterns. Sie werden regelmäßg geschunden, retten jeden Tag tausende von Leben und das auch noch ohne das leiseste Zeichen von Dankbarkeit oder Hochachtung vor ihrer genialen Form und Funktion. Im Gegensatz zur allgemein gültigen Wahrnehmung, dient ein Karabiner nicht nur dazu die Wasserflasche außen an den Rucksack zu hängen, den Geldbeutel an der Gürtelschnalle zu sichern oder um die Leine des Hundes an dessen Halsband zu fixieren. Karabiner sind für wesentlich Höheres erschaffen worden. Sie ermöglichen Kletterern sprichwörtlich alles vom Einbinden des Kletterseiles ins Sicherungsgerät, den Transport von Material bis zum Sichern von Stürzen. Sie erlauben uns in der vertikalen Welt sicher und effizient unterwegs zu sein.
Wer hat’s erfunden?
Erfunden wurde der Karabiner zu Beginn des ersten Weltkrieges durch den Deutschen Otto Herzog. Um 1921 herum folgte dann der erste Karabiner für Kletterer und wog stattliche 130 Gramm. Heute wiegen Karabiner, dank der technischen Weiterentwicklung bei voller Belastbarkeit vielleicht noch 30 Gramm, und besser aussehen tun sie auch noch.
Außerdem findet man heute dutzende Formen, Designs und Modelle, die alle unterschiedlichen Zwecken und Anwendungsformen in der Kletterwelt dienen. Wir versuchen für Euch mal etwas Klarheit in das Durcheinander von Modellen und Einsatzgebieten zu bringen.
Der Aufbau
Schnapper
Der Teil des Karabiners, der sich öffnet und wieder schließt.
Rücken / Längsseite
Die längste Seite des Karabiners liegt dem Verschluss gegenüber.
Nase
Der Teil in den der Schnapper schnappt um den Karabiner zu veschließen
Bogen
Hier läuft auch das Seil beim Sichern drüber und liegt oberhalb der Öffnung
Noch mehr Fachjargon
Weite der Öffnung
Bezeichnet den größtmöglichen Abstand zwischen dem Klipper und der Nase im offenen Zustand. Ist hilfreich um zu wissen, wie leicht sich ein Karabiner z.B clippen lässt oder wie viel Material man einhängen kann. Besonders für Kletterer mit großen Händen von Bedeutung oder wenn man, wie beim Eisklettern, mit Handschuhen unterwegs ist.
Querbelastung
Optimalerweise werden Karabiner über die Längsseite belastet, denn hier halten sie der größten Belastung stand. In manchen Fällen kommt es aber zu einer Belastung mit Zug auf den Rücken und den Verschluss. Das nennt man dann eine Querbelastung. Muss nicht immer schlimm sein, nur der Karabiner hat hier eine wesentlich niedrigere Bruchlast (7 kN statt 20 kN), deshalb sollte man vorsichtig sein und diese Nutzung tunlichst vermeiden.
Offenbelastung
Bedeutet, wenn der Karabiner bei geöffnetem Verschluss belastet wird. Zu dieser Situation kann es kommen, wenn der Karabiner nicht richtig eingehängt wird und lediglich am Häkchen hängt (nose hooked) oder wenn der Schnapper durch einen vorstehenden Stein eingedrückt wird. Es gibt noch weitere Möglichkeiten, wie es zu so einer Situation kommen kann. Die meisten Fälle kommen eher selten vor, kommen aber vor und sind immer sehr ungut, da Karabiner in geöffneten Zustand keine hohen Bruchwerte (6 KN) haben und leichter brechen.
Zu dem Materialien
Hauptsächlich werden zwei Materialien verwendet: Aluminium und Stahl. Karabiner aus Stahl sind zwar extrem haltbar aber auch relativ schwer. Alu-Karabiner sind wesentlich leichter und ausreichend haltbar um über mehrere Jahre verlässlich zu dienen, aber sie nutzen sich tatsächlich schneller ab.
Stahlkarabiner werden eigentlich nur noch für besondere Anwendungen genommen, z.B. wo sehr hohe Belastungen auftreten, etwa als Fix-Exen in Hallen oder Umlenker in Klettergärten. Alu sollte man niemals als Fixpunkte verwenden!
Stärke verstehen
Ein Karabiner wird für die Beanspruchung beim Klettern gemacht und so gebaut, dass er eine Vielzahl der normalerweise auftretenden Kräfte aushalten kann. Daher muss man sich über die Belastbarkeit der Karabiner keine Sorgen machen, zumindest wenn Dein Karabiner die Europa Norm (EN 12275) oder die Vorgaben der UIAA erfüllt. Das erkennst Du an den Kennzeichnungen CE und UIAA auf der Längsseite des Karabiners. Laut dieser beiden Normen beträgt die Mindestbelastbarkeit eines Karabiners:
- längs: 20kN
- quer: 7 kN
- offen: 6kN
Allerdings übersteigen die Belastungswerte einiger Karabiner die Normanforderungen. Daher graviert jeder Hersteller die Werte des jeweiligen Modells gerne noch mal auf seine Karabiner drauf. Hier stehen immer drei Werte: bei Längsbelastung, Querbelastung und bei Belastung bei geöffnetem Schnapper.
Bei der Auswahl eines Karabiners ist die Belastbarkeit normalerweise nicht das Hauptkriterium, da alle Kletter-Karabiner weit belastbarer sind als das, was wir gewöhnlich von ihnen abverlangen. Aber wenn Du Dich nicht zwischen zwei Karabinern entscheiden kannst, sollte dieses Kriterium eine wichtigere Rolle spielen als zum Beispiel die Farbe.
Die unterschiedlichen Formen
Ovalkarabiner
Das war die Form der ersten Karabiner und wird noch von manchen Herstellern produziert. Beim Klettern werden sie kaum noch verwendet. Mit ihnen kann man zwar relativ viel Material transportieren, sie sind aber etwas weniger belastbar, schwerer und auch schwerer zu bedienen als andere Karabiner. Allerdings gibt es Anwendungsgebiete wo sie noch häufiger zum Einsatz kommen, zum Beispiel beim Baumklettern, in der Erlebnigpädagogik oder beim Industrieklettern.
Herkömmliche D-Form
Sie waren der zweite Schritt in der Entwicklung. Durch die Form konnte die Belastung erhöht werden, während die Bedienbarkeit sich gleichzeitig verbesserte.
- Camp Steel Oval Lock – Ovalkarabiner
- AustriAlpin Strong 6000 – herkömmlicher D Karabiner
- Salewa Hot G2 Screw – Basiskarabiner
- DMM Big Boa HMS- HMS Karabiner
Asymetrische D-Form oder Basiskarabiner
Jetzt wird´s schon interessanter. Mit diesem Karabiner kannst Du einfach alles machen, deshalb sollte er einen Großteil Deiner Karabinerausrüstung ausmachen. Die Asymetrie ermöglicht eine sehr hohe Belastung bei gleichzeitiger Reduzierung des Gewichts. Dadurch sind diese Karabiner nochmal ein ganzes Stück leichter als ihre Vorgänger. Die Asymmetrie erzeugt außerdem eine größere Öffnung, was das Handling sehr angenehm macht.
HMS
Kann man rein theoretisch von den Bruchwerten auch für alles nehmen, ist aber eigentlich in Kombination mit einem Sicherungsgerät gedacht. Der große Bogen bietet ausreichend Platz für die Sicherung mit dem HMS-Knoten, daher kommt auch sein Name. Achtung: Nicht alles HMS-Karabiner sollten mit allen Sicherungsgeräten kombiniert werden. Bitte hier auf die Angaben des Herstellers achten!!
Verschließbar oder nicht
Man kann Karanbiner grundsätzlich in zwei Gruppen unterteilen: verschließbare und nicht-verschließbare Karabiner. Bei den nicht-verschließbaren kann der Karabiner jederzeit durch Druck geöffnet werden. Bei den verschließbaren Karabinern wird der Verschluss durch einen Mechanismus arretiert. Um ihn zu öffnen, muss der Kletterer diesen Mechanismus erst überwinden.
Selbst-verriegelnd oder nicht
Bei den verschließbaren Karabinern unterscheidet man außerdem zwischen den selbst-verriegelnden und den nicht selbst-verriegelnden Karabinern. Selbstverriegelnde sind solche, die sich automatisch verriegeln, also ohne dass der Kletterer etwas tun muss, z.B. der Am´D Ball Lock von Petzl oder der Magnetron Vaporlock von Black Diamond. Sie gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und auch hier sind nicht alle für jedes Sicherungsgerät geeignet.
Gesichertes oder nicht gesichertes System
Ein gesichertes System kann sich nicht ohne Zutun des Kletterers öffnen. Ungsicherte Systeme können sich z.B. durch Erschütterung (Schrauber) von alleine entsichern. Klingt unwahrscheinlich, ist aber schon mehrfach vorgekommen. Daher sollten zum Beispiel Twistlock Karabiner nicht zum Sichern mit dem HMS verwendet werden.
- links: verschließbar, rechts: unverschließbar rechts
- Links: nicht selbst-verriegelnd, rechts: selbstverriegelnd
- DMM Belay Mater 2 – gesicherter Karabiner
Der Schnapper
Gibt es als kompakte Variante oder als Drahtschnapper . Die kompakte Variante besteht aus einen Verschluss der über eine Feder automatisch geschlossen wird.
Sieht fragiler aus als sein kompakter Kollege, ist er aber nicht. Der Drahtschnapper hat den Vorteil, dass sich durch das geringere Eigengewicht des Schnappers und die eingebaute Spannung des Drahtes dieser beim Aufschlagen der Exe auf den Fels nicht öffnet (was der Kollege tut). Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Belastung bei offenem Karabiner kommt, ist somit wesentlich geringer.
Gerade oder gebogen
Drahtschnapper und die herkömmliche Variante gibt es in gerade und leicht gebogen. Die gerade Version (straight) wird meistens für den Karabiner genutzt, der in den Borhaken eingehängt wird. Gebogene Schnapper (bent) sind etwas angenehmer zum klippen und werden deshalb gerne für den seilführenden Teil der Exe genomment.
Bei einer Expresse sollte man immer denselben Karabiner für die Verwendung am Bohrhaken nehmen, den anderen für das Seil. Deshalb sind viele Expressen so aufgebaut, dass sie zwei unterschieliche Karabiner enthalten, um sie unterscheiden zu können. Gerade und gebogene Karabiner an einer Expresse zu verwenden, ist eine Variante.
Die Nase
Der Bereich wo Schnapper und Bogen sich treffen und den Karabiner verschließen, ist sehr wichtig, nicht nur in Sachen Bruchwert, sondern auch im Handling. Viele Karabiner haben sowas wie einen kleinen Haken, in den sich ein kleiner Steg des Schnappers einhängt. Über diesen Steg erhält der Karabiner seine Kraft bei der Längsbelastung.
Dieser kleine Haken kann aber problematisch werden, da ein Karabiner hier beim Ein- oder Aushängen hängen bleiben kann. Hängt er an der Materialschlaufe am Gurt fest, ist es weniger schlimm als lästig, hängt er aber am Bohrhaken, kann es schon brenzliger werden. Man nennt das einen nose hook. Außerdem kann es sehr mühsam werden eine überhängende Route mit Nasen-Karabinern abzubauen.
Um dieses Problem zu umgehen, wurde der Keylock erfunden. Hier fügt sich die verstärkte Nase wie ein Puzzle-Stück in den Schnapper ein. Zunächst war diese Art des Verschlusses bei Drahtschnappern nicht möglich, doch inzwischen wurden hier ähnliche Systeme entwickelt, z.B. Black Diamond Hood Wire oder der Petzl Ange Finesse.
Größe und Gewicht
Heutzutage gibt es Karabiner in allen Formen, Größen, Gewichts- und Preisklassen sowie Farben. Die Größe macht eigentlich keinen so großen Unterschied, sie ist eher Geschmacksache und nur dann interessant, wenn es Dir auf jedes Grann ankommt. Zugegeben, wenn man den Gurt mit 10 Exen voll hat, dann merkt man schon einen Unterschied, aber wirklich entscheidend wird das erst bei den Profis.
Und welchen sollst Du nun nehmen?
Zuerst entscheidest Du Dich für eine Form, also Standartkarabiner oder HMS, muss er verschließbar sein, oder reicht ein Schnapper, welche Nase hättest Du gerne? Kompakt oder Draht? Hier ist entscheidend, für was Du den Karabiner brauchst. Als Sicherungskarabiner, an einer Exe oder als Materialkarabiner? Musst Du den Karabiner einhändigt bedienen können oder hat Du beide Hände frei?
Und die Farbe? Die macht ausnahmsweise mal tatsächlich Sinn, z.B. wenn Du Dich für gleiche Karabiner-Modelle an beiden Enden der Exen entscheidest aber auf den ersten Blick erkennen möchtest, welche Seite für das Seil genommen wird. Bei der Standplatz-Organisation ist es auch angenehmer, wenn man die Karabiner farblich auseinander halten kann: Welcher Karabiner hält die Selbstsicherung, welcher ist für das Sicherungsgerät etc.
Zu Beginn macht es auf jeden Fall Sinn die unterschiedlichen Karabiner zu testen und zu schauen, welcher Dir am besten taugt und mit was Du am besten zurecht kommst.
Wenn du noch Fragen hast oder Dich nicht entscheiden kannst, hilft Dir unser Kundenservice gerne weiter. Du erreichst ihn unter der Woche täglich von 9.00 – 18.00 Uhr telefonisch unter +49 (0)7121/70 12 0 oder per E-Mail.
Im Bereich Klettern und Outdoor tut sich viel. Neue Produkte werden erfunden, bestehende überarbeitet oder verbessert und auch wir lernen täglich viel dazu. Und natürlich wollen wir unser Wissen an unsere Kunden weitergeben. Daher überarbeiten wir regelmäßig unsere Artkel im Basislager. Wunder Dich also nicht, wenn nach ein paar Monaten ein paar Dinge anders sind. Dieser Artikel wurde zuletzt am 17.11.2015 überarbeitet.
Bei der Belastung eines Karabiners sollte darauf geachtet werden, dass diese möglichst nahe an dem geschlossenen Schenkel erfolgt. So ist die maximale Festigkeit gewährleistet. (Siehe Pit Schubert, Sicherheit und Risiko in Fels und Eis)
Herzlichen Dank für diesen wundervoll geschriebenen Artikel!
War genau das, was ich gesucht hatte.. :))
Hallo Anna,
vielen Dank für die Blumen. Wenn Du noch Fragen hast, kann Du dich gerne jederzeit an mich oder unseren Kundenservice wenden.
Lieben Gruß, Wiebke
Danke für eure tolle Info. Schön, dass ihr mich eingeladen habt den Blog kennenzulernen.
Übrigens ein Lob an euer tolles Team.
Ich wünsche euch ein erfolgreiches neues Jahr
Kann man ein Express Set auch zum abseilen nehmen
Hi Flo,
willst du mit der Exe einen Tube oder einen Abseilachter ersetzen?
Gruß,
Jörn
Eine informative Sache. Besten Dank.
Herzlich gern geschehen :)
Liebe Grüße,
Jörn
Danke für den informativen Artikel :-) Welchen Karabiner nehme ich am besten für die Rastschlinge (Bandschlinge 60 cm) für den Klettersteig? Schon mal vielen Dank im Voraus!
Hi Ana,
am besten ist hier relativ. Theoretisch eignen sich eine ganze Reihe Karabiner dafür. Hier wäre zum Beispiel eine passende Variante: https://www.bergfreunde.de/dmm-sentinel-hms-verschlusskarabiner/
Liebe Grüße,
Jörn
Welche Karabinerhaken wären für große Stauluftdrachen mit ca.12m2 geeignet(für die befestigung am Bodenanker oder den Abschlepphaken am PKW/Auto.Danke für eine korrekte Antwort
Hi Helmut,
da sind wir jetzt ehrlich gesagt auch überfragt. Das kommt sicherlich darauf an, welche Belastung letztlich auf den Karabiner einwirkt. Davon haben wir allerings in Bezug auf Stauluftdrachen leider absolut keine Ahnung. Im Zweifel würde ich mich da eher an den Hersteller des Drachens wenden. Wenn Du weist, wie hoch die Belastung ist, dann kannst du die maximale Belastung in den Produktdetails der Karabiner ablesen.
Viele Grüße,
Jörn
@Helmut
Das kann man sich ja sicherlich über die Windgeschwindigkeit und Drachfläche ausrechnen oder? Für Kite Surfen wird ja auch die Größe des Schirms nach Gewicht der Person und Windstärke gekauft. Da kannst du bestimmt einen Experten fragen. Gibt da schon paar Variablen. Welche Bruchlast haben denn deine Schnüre? Im ungünstigsten Fall kannst du die zusammenrechnen und schauen auf welchen Wert du kommst. Liegt der Karabiner darüber, werden wohl erst die Schnüre versagen, bzw. deine Bodenanker.
Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass ein Drachen 21 kN in Längsrichtung aufbringen kann (2100 kg Zug; statisch). Das ist natürlich keine gesicherte Meinung.
Grüße
Chris
Hallo,
toller Artikel.
Meine Frage wäre, ist vielleicht ein ovaler Stahlkarabiner eine gute Möglichkeit um einen Top Rope einzurichten?
Statt zum Bespiel zwei Alu-Exen oder Alu-Karabiner?
Meine Exen fehlt an der Stelle wo das Seil durchläuft schon die Farbe und es ist ein deutlicher Abrieb zu erkennen.
Würde sie gerne etwas entlasten.
Empfehlungen?
Danke im Voraus.
Liebe Grüße,
Marleen
Hi Marleen,
Stahlkarabiner sind auf jeden Fall deutlich langlebiger, aber natürlich auch schwerer.
Ich würde auch hier zwei Schrauber verwenden, nicht wegen der Haltbarkeit, sondern damit man eine Öffnung auf jeder Seite hat.
Sicherheit lässt grüßen. :-)
Viele Grüße
Liebe Wiebke
Liebe Bergfreunde
Letzens habe ich bei zwei fast identischen Drahtschnapperkarabinern mit fast identischen Brucheigenschaften (Edelrid 23, 8, 8 kN und AustriAlpin mit 22, 8, 7 kN) die CE Nummern verglichen. Bei ersterem ist dies die CE0333 und bei letzterem die CE0511 Norm. Wo liegt da der genaue Unterschied?
Vielen Dank und beste Grüsse
Manuel
Hi Manuel,
Bei einer CE-Kennzeichnung bezeichnet die Zahl keine Norm, sondern die Zertifizierungsstelle.
Petzl, z.B., gibt auf der Webseite an, dass die Nummer bist 2011 bei ihnen 197 war. Danach haben sie die Stelle gewechselt und jetzt sind ihre Produkte mit CE082 gestempelt.
Ich wünsche dir frohes Klettern.
Viele Grüße
Cora
Eure Angaben zur Mindestfestigkeit sind mir so nicht bekannt.
ich kenne z.B.:
HMS Karabiner (Typ H) 22KN längs 7KN quer und 6KN
Normalkarabiner (typ B) 22,7,7
Ovalkarabiner (Typ X) 18,7,5
Klettersteigkarabiner (Typ K) 25,7,8
Eure Angabe 20,7,6, ist mir für keinen Typ geläufig.
Mfg
Liebe Bergfreunde, toller, ausführlicher Artikel zum Thema Karabiner. Eine Frage hätte ich zur Kombination der Karabinertypen bei den Exen. Die Ausgangslage war, dass ich ein 6er Set mit Drahtschnappern auf beiden Seiten und ein 6er Set mit oben Straight- und unten Bent-Karabinern hatte. Nun habe ich bei den Drahtern die oberen Karabiner mit den Bents von den andern Exen getauscht. So habe ich oben am Fels immer einen „festen“ Verschluss und unten beim Seil einen Drahtkarabiner. Meine Frage wäre nun, ob es sicherheitstechnisch irgend einen Nachteil gibt, wenn ich beim Haken einen Bent-Karabiner einhänge statt einen Geraden? Vom Handling her ist es auf jeden Fall praktischer so, Keylock statt Nase trifft auf Materialschlaufe. Und es ist mir beim Sportklettern sympathischer, keine Drahtverschlüsse im Haken rumdrehen zu sehen.
Liebe Grüsse, Sandro
Hi Sandro,
grundsätzlich ist es kein Problem, einen gebogenen Karabiner an den oberen Teil der Exe zu machen, wenn du damit klar kommst.
Auch wenn es vielleicht etwas komisch aussieht der „Draht“ bei den Drahtschnappern ist ebenso stark wie der durchgehende Steg und es ist kein Problem, diesen Karabiner einzuhängen. :-)
Ich wünsche dir viel Spaß beim Klettern!
Viele Grüße
Cora
Hi,
ich beschäftige mich mit dem Thema Schnappkarabiner, da ich überlege mir mein eigenes individuelle Expressen-Set zusammenzustellen.
Dabei würde ich auf die Bündchen aus Tech Web von Edelrid in verschiedenen Längen zurückgreifen und für die Karabiner wegen unterschiedlicher Vorteile der einzelnen Karabiner verschiedene Zusammenstellungen wählen. Diese sind zum einen dann optisch/ farblich individuell wählbar und somit unverwechselbar mit anderen Express-Sets, aber natürlich auch deutlich teurer. Allerdings geh ich davon aus – bei keiner sichtbaren Abnutzung des Aluminiums – dass die Karabiner 10 Jahre und mehr zu benutzen sind!?!
Die Karabinerbündchen müssen natürlich rechtzeitig ausgetauscht werden.
Mich würde vor dem Kauf noch brennend interessieren welche Firmen ihre Karabiner noch in der EU fertigen lassen.
Ich habe gehört, dass sei z.B. bei DMM, Austri Alpin, Climbing Technology der Fall – bei Camp bis vor Kurzem – und für bekannte Marken wie Edelrid, Mammut, Salewa, etc. leider nicht zutreffend.
Meine Frage also: Welche Firmen produzieren ihre Karabiner noch in der EU?
Vielen Dank,
Sarah
Guten Morgen Sarah,
Karabiner haben in erster Linie keine vorgegebene Lebensdauer. Hier bist du selbst gefragt und musst per Sichtprüfung entscheiden, ob deine Karabiner noch tauglich sind. Kleine Kratzer sind kein Problem, aber scharfe Kanten und sichtbarer Materialabrieb oder tiefe Kerben sollten zur Aussortiereung des Karabiners führen. Zusätzlich kannst du schauen, wie gut die Schnapper laufen und ggfs. putzen, ölen, oder wenn da auch etwas nicht ganz passt, den Karabiner auch hier aussortieren.
Was die Herstellung in Europa betrifft, bist du schon sehr nah dran. Karabiner von DMM, Climbing Technology, Austri Alpin, Petzl, Kong, Wild Country und die Bionic Karabiner von Mammut werden in Europa hergestellt.
Die Sicherheitsstandard und Normen greifen aber weltweit und sind einheitlich. Zumindest beim Thema Sicherheit musst du dir also keine Sorgen machen.
Machs gut,
Hannes
Schöner Artikel danke!
Ich bin seit neustem im Besitz mehrerer Karabiner mit Trilock System in Ovalform.
Eignen sich diese auch zum sichern mit eine Halbmast oder ist zeangsläufig ein HMS Karabiner notwendig?
Grüße
Luca
Liebe Luca,
erstmal finde ich super, dass du den Trilock dir gekauft hast. Die Ovale Form ist bestens geeignet für die Selbstsicherung und Bergrettung. Aber auch für den Grigri oder andere Sicherungsmittel.
Wenn du im Alpinen Gelände unterwegs bist und ab und zu mit dem Halbmastwurf sichterst ist ein Sogenanter HMS Karabiner die bessere Wahl.
Da empfehle ich Dir den Williams von Petzl. https://www.bergfreunde.de/petzl-william-ball-lock-hms-karabiner-bf/
Viele Grüße vom Robert
Ist der Standartkarabiner zur Befestigung von Standarten gedacht?
Wozu wäre es gut diese dabei zu haben?
Hi George,
ich hoffe, dass ich deine Frage richtig verstanden habe. Wenn du dich auf den (asymmetrischen) Basiskarabiner beziehst, ist dieser super vielseitig und findet auch beim Standplatzbau seinen Einsatz. Aufgrund seiner Form hat er eine relativ großzügige Schnapperöffnung, was den Karabiner sehr bedienerfreundlich macht. Man kann ihm keinen speziellen Anwendungsbereich zuordnen, da er wie gesagt für sehr viele Zwecke genutzt werden kann.
Liebe Grüße, Erik